Nicht alle Wünsche können erfüllt werden

Taufkirchen · Bürgerfragen abgearbeitet

Taufkirchen · Verbesserte Lärmschutzmaßnahmen, ein Radwegenetz im Einkaufszentrum, Videoüberwachung im Bahnhofbereich, Zebrastreifen an Bushaltestellen oder die Bekämpfung von Krähen: Mit einer Vielzahl von Wünschen hatten rund 180 Bürger der Siedlung »Am Wald« in einer erstmals einberufenen Ortsteilversammlung im Pfarrsaal der Jerusalemkirche die Verwaltung konfrontiert.

Bereits zwei Wochen später hat der Taufkirchener Bauausschuss reagiert und die entsprechenden Anträge aufgegriffen. Danach soll es keine Vergrämungsaktionen der Krähen in den Grünzügen zwischen den Hochhaus-Blöcken geben: »Wir sehen keinen Handlungsbedarf«, teilte Bürgermeister Jörg Pötke (ILT) mit, der sich auf Aussagen seiner Fraktionskollegin, der Biologin Susanne Schöber berief. Schöber zufolge handelt es sich bei den Krähen nicht um die in Bayern seltenen Saat-, sondern die wesentlich häufiger vorkommenden Raben-Krähen. Diese brüten allerdings nicht in Kolonien, sondern als Einzelpaare. Folglich seien keine großen Populationen zu erwarten, gab die Expertin Entwarnung. Die Raben-Krähe sei zwar ein Nesträuber, »es ist aber nicht so, dass dadurch Singvogel-Populationen ausgerottet werden«. Pötke kündigte an, sämtliche Abfalleimer überdachen zu lassen und appellierte an die Bewohner, keine Essensreste herumliegen zu lassen. Zebrastreifen an allen Bushaltestellen im Bereich der Ahorn- und der Platanenstraße wird es nach dem Willen des Gremiums auch nicht geben: Wie Gemeinderatsmitglied Herbert Böhm (CSU) schilderte, würden Unfallgefährdungen durch Zebrastreifen nicht zwangsläufig beseitigt. Dies hätten die Erfahrungen am Penny-Markt gezeigt: Trotz Fußgängerübergangs hätten sich dort mehr Unfälle ereignet als in den anderen Straßenabschnitten. »Zebrastreifen sind nicht immer unbedingt sinnvoll«, sagte Böhm.

In puncto Zurückschneiden der Hecken an Gehwegen will der Bauausschuss den Wünschen der Anwohner entgegenkommen. So hatten viele Anlieger darüber geklagt, dass infolge des ausladenden Wuchses der Hecken viele Bürgersteige nicht mehr begehbar seien. Mütter mit Kindern seien gezwungen, die Straße zu benutzen. Ein Zustand, der nicht länger hinnehmbar sei, wie Pötke befand: »Hier gehen Leute raus und können die Fußwege nicht benutzen.« Die Verwaltung will jetzt mit den Grundstückseigentümern ins Gespräch kommen, die Maßnahmen sollen noch im Frühjahr erfolgen. Auch will die Verwaltung untersuchen lassen, ob es ratsam ist, Radwege am Linden- und am Ahornring auszuweisen. Schöber plädierte dafür, für das Fahrradfahren Spuren auf den breiten Gehwegen auszuweisen, Ablehnung dazu kam von Josef Seehuber (SPD), der in diesem Fall Konflikte mit Senioren und Kleinkindern auf die Gemeinde zukommen sieht. Das »Diskussionsfass wieder aufgreifen« will Pötke auch bei der Frage, wie man die Sicherheit auf dem Bahnhofsplatz verbessern kann. So will die Verwaltung bei der Polizei sowie bei der S-Bahn und bei der MVG (PI 31) Erkundigungen darüber einholen, ob es sinnvoll ist, an bestimmten Stellen Videokameras und Notrufsäulen zu installieren. Was die Häufigkeit von Fehlalarmen an diesen Säulen betrifft, konnte Pötke bereits Positives vermelden: So habe ihm der Verkehrsleiter der Unterhachinger Polizeiinspektion (PI 31), Manfred Schiefer, mitgeteilt, dass diese eher selten seien, wie Auswertungen in der Landeshauptstadt München ergeben hätten. Schließlich einigte sich das Gremium darauf, auch die Autobahnbrücke an der Waldstraße ins jüngst beschlossene, 2,7 Millionen Euro teure Lärmschutzkonzept aufzunehmen.

mst

Artikel vom 24.03.2010
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