EMG gewinnt 10.000 Euro bei Klima-Wettbewerb

Haar · Klimabotschafter

Die Umwelt-Projektgruppe der 11. Jahrgangsstufe des Ernst-Mach-Gymnasiums freut sich über 10.000 Euro Preisgeld.	Foto: Föll

Die Umwelt-Projektgruppe der 11. Jahrgangsstufe des Ernst-Mach-Gymnasiums freut sich über 10.000 Euro Preisgeld. Foto: Föll

Haar · Das Ernst-Mach-Gymnasium (EMG) in Haar hat beim bundesweiten Klimaschutz Schulwettbewerb »Klima & Co« 10.000 Euro gewonnen. Die Aufgabe war: Die Teilnehmer sollten eine virtuelle Summe von 50.000 Euro in den Bereichen Energieeinsparung, Einsatz erneuerbarer Energien und nachhaltige Mobilität investieren und damit den CO2-Ausstoß ihrer Schule langfristig senken. Acht Schüler und eine Schülerin der 11. Jahrgangsstufe unter der Federführung von Projektleiter Edwin Busl hatten im Dezember 2009 ein entsprechendes Konzept eingereicht und waren mit zwölf weiteren Schulen ins Finale gekommen.

Insgesamt hatten sich 200 Schulen beteiligt. Für einen der ersten Plätze, die mit je 50.000, 30.000 und 20.000 Euro dotiert waren, reichte es zwar nicht, dennoch sind Busl und seine Projektgruppe stolz: »Ich finde, wir hätten mehr verdient, unsere Präsentation war besser als manch andere, aber 10.000 Euro sind natürlich super, die kann unsere Schule sicher gut gebrauchen«, sagte Nicolas Christ (17), stellvertretend für seine Mitschüler.

Bereits seit 2009 hatte sich die Projektgruppe mit dem Thema CO2-Reduzierung befasst. »Die Basis für den großen Wettbewerb war ein kleinerer, bei dem wir 500 Euro gewonnen haben. Die haben wir in einen Energieberater investiert. Zusammen mit ihm, der Gemeinde, dem Hausmeister und einem Architekten haben wir in den letzten Sommerferien die Schwachstellen an dem Schulgebäude ausfindig gemacht«, erklärt Busl. Thermografie-Aufnahmen am Energie-Projekttag 2006 hatten bereits die undichten Fenster als Ener­giefresser entlarvt. Diese wurden inzwischen ausgetauscht. »Durch die neuen Fenster, die wesentlich dichter sind, muss sich aber jetzt unser Lüftungsverhalten ändern. Das war einer der Ansätze für unser Konzept«, sagt Busl.

In drei Räumen sollen nun Messungen vorgenommen werden: Einer der Räume wird belassen, wie er ist, ein zweiter wird mit einer herkömmlichen Lüftung, wie sie in Haushalten verwendet wird, ausgestattet, in dem dritten Raum soll eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnng installiert werden. Von einem Hersteller wird die Schule dabei mit Material versorgt. Außerdem entstehen durch die neuen Fenster veränderte Heizlasten, an die das Heizsystem angepasst werden soll. Je nach Stand der Sonne und Lage der Klassenzimmer müssten die Räume entsprechend verschieden geheizt werden. Eine getrennte Wärmeversorgung, sozusagen »intelligentes Heizen« wäre hier eine Lösung.

Weiterhin ermittelten die Schüler den Stromverbrauch sämtlicher Beleuchtungskörper in der Schule und daraus den CO2-Ausstoß sowie das mögliche Energie-Einsparpotential, wenn auf Alternativen wie LED-Leuchten umgestellt werden würde. Ein weiterer Baustein des Konzepts ist »Bewusstseinsbildung«. So drehen die Schüler derzeit einen Film, der Menschen anregen soll, verantwortungsbewusster mit den Lebensgrundlagen umzugehen. Außerdem hat das EMG »Energie-Scouts« in allen Unterstufenklassen ausgebildet. Diese Schüler sollen zusammen mit ihren Klassen der Energieverschwenung im Klassenzimmer entgegenwirken.

Am Freitag, 16. und Samstag, 17. April, veranstaltet das EMG eine »Plant for the Planet Akademie« für Schüler der 4. bis 6. Jahrgangsstufe aller Haarer Schulen. Dabei werden Klimabotschafter ausgebildet, die dann auch bei anderen Kindern Interesse für das Thema Umweltschutz wecken sollen. Im Rahmen dieses Projekts pflanzten bereits gestern und heute Schüler aus Haar insgesamt 4.000 Bäume auf Gemeindegebiet.

Doch das ist nur ein Bruchteil der Aktivitäten, die das EMG in Bezug auf Umweltschutz vorzuweisen hat. Schließlich trägt das EMG seit 2008 den Titel »Umweltschule in Europa«. Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro wird nun für die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen eingesetzt. Ob es reichen wird, ist noch nicht absehbar. Die Gemeinde begrüßt das Engagement der Schule, betonte Umweltreferent Michael von Ferrari, alles Weitere müsse man in den kommenden Wochen gemeinsam mit dem Zweckverband EMG besprechen.

Stifter des Preisgeldes sind zu gleichen Teilen die Deutsche BP AG und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), das den Wettbewerb im Rahmen der Klimaschutz-Initiative der Bundesregierung fördert. Sybille Föll

Artikel vom 23.03.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...