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Ramersdorf/Perlach · Sport im Viertel
Ramersdorf/Perlach · Gleichsam im Nachgang zum Sportgipfel des Bezirksausschusses (BA) 16 Ramersdorf-Perlach am 10. Februar stand der damalige Vorschlag des SV Neuperlach München e.V. (SVN), einen Sportentwicklungsplan speziell nur für Neuperlach zu erstellen, in der letzten BA-Sitzung wieder zur Diskussion. Der SVN-Vorsitzende Norbert Kreitl hatte alle Vereine aufgefordert, seine Forderung zu unterzeichnen.
Der BA 16 betonte jetzt allerdings, das Sportamt müsse die Federführung behalten und die zu bildende Arbeitsgruppe leiten, und nahm den Antrag so geändert mit fünf Gegenstimmen an. Mit dem Sportentwicklungsplan, wie er letztes Jahr repräsentativ für Berg am Laim/Ramersdorf (als Gebiet mit bestehender Sport-Infrastruktur) und Freiham (als noch zu entwickelndes Gebiet) erstellt wurde, soll den geänderten Bedürfnissen und Ansprüchen im Bereich Sport Rechnung getragen werden. Dem Stadtrat sollen nach der Sommerpause daraus zehn Handlungsthemen vorgestellt werden, die Aktionsgruppen derzeit erarbeiten. Selbst wenn es nach Einschätzung von Stadträtin Birgit Volk kaum einen weiteren Sportentwicklungsplan geben wird, hätten die Perlacher Sportvereine mit Unterzeichnung des SVN-Antrags zeigen können, dass sie gemeinsam etwas bewegen wollen. Doch der SVN blieb alleiniger Antragssteller. Das verursachte Kopfschütteln beim gesamten BA. »Wir müssen am Ball bleiben, so lange die kleinen Vereine unter die Räder zu geraten drohen«, sagte Gerhard Zech von der FDP-Fraktion und befürwortete einen weiteren Antrag, der BA solle jährlich einen Sportgipfel veranstalten. Dies wurde jedoch mit 20 zu 17 Stimmen abgelehnt. Dennoch betonte die BA-Vorsitzende Marina Achhammer, der BA habe immer ein offenes Ohr für Anliegen der Sportvereine.
Der Kommentar – Sportlicher Konsens?
Die Untätigkeit der kleinen Sportvereine weckt Fragen: Alles bestens hier? Aktionen unerwünscht? Sportgipfel erfolgreich? Neid statt Zusammenarbeit? Nur sechs Vereine meldeten sich beim Sportgipfel, bei dem es ausdrücklich um ihre Bedürfnisse ging, zu Wort. Beim SVN-Antrag, der überzeugend die Bedeutung des Sports im und für den Stadtbezirk herausstellt, schweigen sie ganz. Dabei fehlen im Stadtbezirk einerseits Sportplätze, andererseits Hallenzeiten, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Sicher, die Sanierung der Anlage in der Rudolf-Zorn-Straße wird kommen und wird – im günstigsten Fall – im Dezember 2012 fertig sein. Auch würden Hallenzeiten frei, wenn der SVN seine geplante Dreifach-Turnhalle mit Kletterhalle bauen darf. Außerdem könnte die Halle von anderen Sportvereinen mitgenutzt werden. Doch sind damit alle Probleme in Neuperlach vom Tisch? Der SVN kann für dieses Vereinsbauprojekt einen städtischen Zuschuss erhalten, sofern der Stadtrat gemäß den Sportförderrichtlinien zustimmt. Das soll er aber nicht, hatten die Grünen auf dem Sportgipfel insistiert, da es schwer vermittelbar sei, wenn ein Verein mit »sehr solider finanzieller Grundlage« rund drei Millionen Euro von der Stadt erhält. Verbreitet ist die Angst, dass Große gefördert werden, Kleine aber finanziell untergehen. Es ist an der Zeit, dass sich die Perlacher Sportvereine zusammen tun und gemeinsam agieren. Für sich, ihre Mitglieder, und die Bürger!
Angela Boschert
Artikel vom 17.03.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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