München · »Wir haben den Sieg mehr gewollt«

Wie schon im Hinspiel (Foto) konnten die Löwen auch nach der zweiten Partie gegen den MSV Duisburg einen Sieg feiern. Foto: Anne Wild

München · Man sieht sich in der nächsten Saison wieder. Am Montagabend haben Ewald Lienen und sein Team dem MSV Duisburg die letzten realistischen Aufstiegschancen genommen. Damit darf Lienen auch in der neuen Saison einmal zu seiner großen Liebe, dem MSV Duisburg, reisen – auch wenn er sich insgeheim mehr über einen Bundesligaaufstieg der Zebras gefreut hätte. Als Profi hat er die Löwen beim 1:0-Erfolg an der Wedau taktisch gut aufgestellt und auf den typischen Zweitligakampf vorbereitet.

Spielerisch war an diesem Montag nicht viel zu erwarten. Der herbstlich anmutende Dauerregen hatte den Platz in ein matschig-rutschiges Sumpfgebiet verwandelt. In einem solchen Spiel fallen keine schön herausgespielten Tore. Entweder wird es ein Sonntagstor oder der Ball muss über die Linie »getragen« werden. Diesmal war Letzteres der Fall.

Als schon keiner mehr damit gerechnet hatte, ließ MSV-Torwart Tom Starke einen sicher gefangenen, aber glitschigen Ball bei der Landung wieder entgleiten. Radhouène Felhi wollte aus kurzer Distanz einschießen, doch Starke konnte den Ball noch parieren. Auf dem schweren Boden rollte dieser schließlich nach rechts, wo Djordje Rakic den Ball aus spitzem Winkel doch noch flach ins Tor brachte. Das war in der 84. Minute. Eine Mannschaft, die um den Aufstieg kämpft, nutzt die verbleibende Zeit, um wenigstens einen Punkt zu retten. Doch der MSV war an diesem Abend geradezu phlegmatisch, ohne jeden Biss unterwegs. Das späte Gegentor hat den Gastgebern dann endgültig jeden Siegeswillen geraubt. Im Gegensatz zur Mannschaft war deren Trainer Milan Sasic ein einziges Energiebündel. Entsprechend durften sich die Duisburger Spieler einiges anhören, während nebenan in der Kabine der Löwen der hart erkämpfte Sieg gefeiert wurde. Ein verdienter Sieg, wie Ewald Lienen meinte: »In der letzten Viertelstunde, 20 Minuten, haben wir den Sieg einfach einen Tick mehr gewollt, waren zweikampfstärker als Duisburg. Deswegen geht der Sieg in Ordnung.«

Die nächste schwere Aufgabe wartet am Sonntag, 21. März, um 13.30 Uhr, auf die Löwen. Der FSV Frankfurt, der beim fast sicheren Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern beinahe gewonnen hätte, ist zu Gast. Der Trend bei den Hessen geht klar in Richtung Klassenerhalt. Dazu tragen auch die drei Punkte aus dem Hinspiel gegen die Löwen bei. Da wäre also noch eine Rechnung zu begleichen.

Artikel vom 16.03.2010
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