Neues Bürgerhaus für Putzbrunn lässt keinen Wunsch offen

Putzbrunn · Generalsanierung

Bürgermeister Edwin Klostermeier mit einer Entwurfszeichnung für die Generalsanierung vor dem Bürgerhaus.	Foto: Schwarz-Mehrens

Bürgermeister Edwin Klostermeier mit einer Entwurfszeichnung für die Generalsanierung vor dem Bürgerhaus. Foto: Schwarz-Mehrens

Putzbrunn · Voraussichtlich ab 2012 wird das Bürgerhaus wieder zu neuem Leben erwachen und zum abwechslungsreichen Treffpunkt für die Putzbrunner Bevölkerung werden können. Denn nach jahrelangen Vor- und Umplanungen hat der Gemeinderat kürzlich grünes Licht für die Generalsanierung gegeben, indem er einer Beauftragung des Architekturbüros Goergens + Miklautz, München, mit der Genehmigungsplanung und den weiteren Leistungsstufen zustimmte.

Die Gesamtkosten einschließlich aller Baunebenkosten werden auf 7,7 Millionen Euro geschätzt. Dass bei der allgemein schwierigen Finanzlage der Kommunen das Putzbrunner Bürgerhaus überhaupt noch umgebaut und modernisiert werden kann, ist nur aufgrund der von der Gemeinde gebildeten Rücklagen möglich, wie Bürgermeister Edwin Klostermeier gegenüber dem Südost-Kurier erklärte. Die Kosten sind vollständig ohne Kreditaufnahme aus den Rücklagen finanzierbar, informierte der Rathauschef nicht ohne Stolz. Für das Haushaltsjahr 2010 werden 2,5 Millionen Euro bereit gestellt.

Weitere Finanzierungsmittel werden in die Haushalte 2011 und 2012 eingestellt. Besonders erfreut ist der Rathauschef, dass der Gemeinderat mit 17 zu 4 Stimmen für die Realisierung des Projekts votierte, also mit deutlicher Mehrheit dahinter steht. Auch wenn die Deckelung der Sanierungskosten auf 6 Millionen Euro aufgegeben werden musste, weil das Bürgerhaus dafür nicht mit der gewünschten Funktionsbreite ausgestattet werden könne. Zur Kostensteigerung hätten zudem die Erhöhung der Brandschutzanforderungen mit 300.000 Euro und die Änderung der gesetzlich vorgegebenen Honorare für Architekten- und Ingenieurleistungen mit 100.000 Euro beigetragen.

Klostermeier geht davon aus, dass die Genehmigungsplanung bereits Mitte April vorliegt und beim Landratsamt eingereicht werden kann. Mit dem Beginn der Baumaßnahmen rechnet er im Sommer, spätestens aber im Spätsommer. Die Teilabbrüche können dann im Winter vorgenommen werden, wobei die nichttragenden Teile und die Haustechnik entfernt werden. Bis 2012 soll die Generalsanierung abgeschlossen sein.

Das Bürgerhaus, das 1972 als eines der modernsten in ganz Bayern erbaut wurde, soll nach der Modernisierung wieder zu einem Mittelpunkt des Gemeindelebens werden. Nachdem 2009 außer der Tiefgarage auch die Schulaula und die Mittagsbetreuung aufgrund der notwendig gewordenen Erweiterung der Grundschule aus der Sanierungsplanung herausgenommen worden waren, musste noch einmal neu geplant werden. Nun können, wie Klostermeier sagte, alle wesentlichen Nutzungsmöglichkeiten untergebracht werden, die sich die Bürger, Vereine, Institutionen und der Gemeinderat wünschen.

Entsprechend umfangreich ist das Raumprogramm. Der große Saal, der wie bisher 400 Personen Platz bietet, wird um eine Hinterbühne erweitert. Im Untergeschoss werden ein kleiner Saal und der Jugendbereich mit Disco untergebracht. Das Erdgeschoss bietet Platz für die ­Seminarräume, ein Bistro und den Cateringbereich. Im Obergeschoss werden sich der Sitzungssaal des Gemeinderats und die mit Computer-Arbeitsplätzen ausgestattete Bibliothek befinden. Dass das Bürgerhaus ständig gut besucht und mit Leben gefüllt wird, dazu soll die multifunktionale Nutzbarkeit der Räume ebenso beitragen wie die zum Verweilen einladenden Leseecken der Bücherei und das Bistro.

Eine wichtige Rolle spielt der umweltfreundliche Betrieb des Gebäudes, wobei über die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 hinausgegangen wird. So kann die Stromversorgung des Gebäudes mit der 400 Quadratmeter großen Photovoltaik­anlage auf dem neuen ­Pultdach über dem großen Saal abgedeckt werden. Gut isolierte Fenster und ­Türen sowie wärmegedämmte Wände und Dachflächen leisten einen weiteren Beitrag. Die Heizung wird wieder an das energieeffiziente gemeindliche Blockheizkraftwerk angeschlossen. Mit all diesen Maßnahmen will die Gemeinde auch bei der Bürgerhaussanierung etwas für die Umwelt tun und dem Ziel der Energievision des Landkreises näherkommen. esm

Artikel vom 16.03.2010
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