Stachus-Untergeschoss soll im September eröffnet werden

Zentrum · Verweilen statt eilen

Hell und freundlich: Das Stachus-Untergeschoss soll zum Bleiben einladen.	F.: js

Hell und freundlich: Das Stachus-Untergeschoss soll zum Bleiben einladen. F.: js

Zentrum · Das neue Stachus-Untergeschoss nimmt allmählich Gestalt an. In vielen Gängen wurden Decken, Böden und Beleuchtung bereits erneuert. Die Verschönerungen zahlen sich schon jetzt aus – vor allem die Gastronomiebetriebe freuen sich über mehr Publikum. Nicht gelöst wurde jedoch das Problem der Rutschgefahr, über die sich zahlreiche Anwohner auf der Bürgerversammlung im Dezember beschwert haben. Abgeschlossen sein werden die Arbeiten Ende 2010.

Noch immer sind an den Aufgängen im Zwischengeschoss der U-Bahn am Stachus Baustellen. Wer die Sonnenstraße unterquert, findet jedoch in weiten Teilen helle, freundliche Passagen vor. »Die Sanierung der Böden, Decken und Schaufensterverkleidungen ist bis Mitte des Jahres fertig«, sagt Brigitte Reibenspies, Sprecherin der LBBW Immobilien, eines Tochterunternehmens der Landesbank Baden-Württemberg, die die Flächen bis 2040 von den Stadtwerken gemietet hat. Ziel der Renovierung sei, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. »Bisher war die Devise der meisten Passanten ›nichts wie durch‹, aber das soll nun anders werden«, so die Sprecherin. Nach der Sanierung solle die Passage zum Verweilen einladen. Zum Teil sei dies bereits gelungen.

Die Gastronomie in den renovierten Bereichen werde sehr gut angenommen. David Baumgartner, Geschäftsführer des Schnellrestaurants Dean & David, bestätigte dies: »Wir haben ein ganz neues Publikum jetzt.« Seit der Neugestaltung der Passage kämen zahlreiche Mitarbeiter der umliegenden Büros zur Mittagspause in sein Lokal, »das war vorher nicht so.« Doch nicht alle sind mit der Renovierung zufrieden. Auf der Bürgerversammlung des Bezirks Altstadt-Lehel im Dezember hatten mehrere Anwohner über Rutschgefahr geklagt und von der LBBW gefordert, im Winter für eine bessere Trittsicherheit der Böden zu sorgen. Nachgekommen ist das Unternehmen dem Anliegen nicht. Ob das Problem nach Abschluss des Projekts weiter besteht, wird sich zeigen. Reibenspies jedoch versichert: »Wir haben einen Belag nach DIN gewählt, der für Schnee, Frost und Eis geeignet ist.« Sie sehe keine Möglichkeit, darüber hinaus etwas gegen die Rutschgefahr zu unternehmen.

Die Renovierung wird noch bis Ende des Jahres dauern: »Das ist eine sehr aufwändige Baustelle, weil die Arbeiten bei laufendem Betrieb durchgeführt werden müssen«, erklärt Reibenspies. Der Zugang zu den Bahnen müsse stets freigehalten werden, Absperrungen seien nicht möglich. Doch nicht nur um Verschönerungsmaßnahmen geht es: Es müssen auch Asbestablagerungen beseitigt und die Haustechnik sowie die Elektrik erneuert werden. Zudem setzen die Stadtwerke derzeit die Treppen instand. »Das ist nötig, weil Salzwasser in den Beton eingedrungen ist«, erklärt Sprecher Christian Miehling. Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen rund 30 Millionen Euro. Offiziell eröffnet werden soll das neue Stachus-Untergeschoss noch vor Ende der Sanierungsmaßnahmen im September. Julia Stark

Artikel vom 16.03.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...