Spannendes Spiel – begeisterte Fans

Unterhaching · Generali wieder Pokalsieger

Feuern ihre Mannschaft beim Public Viewing kräftig an (v. l.): Dietmar Neugebauer, Rita Eckert und Sportreferent Richard Raiser. Foto: mst

Feuern ihre Mannschaft beim Public Viewing kräftig an (v. l.): Dietmar Neugebauer, Rita Eckert und Sportreferent Richard Raiser. Foto: mst

Unterhaching · Für das Mega-Event hatte Unterhachings Bürgermeister Wolfgang Panzer alles stehen und liegen lassen: Zusammen mit 200 anderen Fans begab er sich um 4.00 Uhr morgens bei dichtem Schneetreiben und eisigen Minusgraden in den Bus und fuhr nach Halle in Westfalen. Dort trat das Hachinger Volleyballteam am Sonntagnachmittag gegen envio Düren an: Die Mannschaft von Trainer Mihai Paduretu kämpfte um nichts Geringeres als um den Erhalt des Titels des deutschen Pokalsiegers, den sie 2009 errungen hatte.

Generali Haching wollte jedoch diejenigen, die die Reise aus beruflichen oder anderen Gründen nicht antreten konnten, nicht im Regen stehen lassen: Per Public Viewing wurde das Spiel auf zwei Bildschirmen in der Generali Arena übertragen. Mehrere hundert Fans säumten die Sitzbänke auf der Tribüne – längst nicht so viel wie letztes Mal, doch auch nicht gerade wenig, wie Richard Raiser, Unterhachings Jugend- und Sportreferent, anmerkte. Im Laufe des Nachmittags und frühen Abends, als die Hachinger in Fahrt kamen und den Gegnern aus Düren langsam aber sicher die Show stahlen, wurde die Stimmung immer besser. Am Schluss war kein Halten mehr, der Saal tobte: »Fantastisch, wir haben das Ruder doch noch rumreißen können!«, jubelte Raiser. Auch Rita Eckert ist eingefleischter Haching-Fan, kein Spiel »ihres« Teams entgeht ihr: »Ich bin bei jedem ­Heimspiel in der Arena«, schwärmt die Frau im roten T-Shirt, die an dem Sport vor allem zwei Dinge bewundert, wie sie hinzufügt: Geschwindigkeit und Akrobatik. »Wie die hinhechten und über Bande springen, das ist faszinierend.« Nach sportlichen Höchstleistungen sah es gegen 17.00 Uhr allerdings noch längst nicht aus: Die Jungs um Kapitän Marco Liefke begannen mit vielen Eigenfehlern und gerieten so schnell in Rückstand. Die Angriffe wurden mit zu wenig Druck ausgeführt und landeten zu oft im Block der guten Dürener Abwehr: Den ersten Satz konnte envio Düren vor einer Kulisse aus 1.000 Zuschauern für sich entscheiden.

Auch der zweite ging an die Westfalen – bis Sebastian Schwarz eingewechselt wurde: Der Oberbayer, der die Wochen zuvor noch wegen eines Leistenbruchs angeschlagen war, fand sofort ins Spiel und konnte durch eine gute Annahme und durch wichtige Punkte im Angriff im Match doch noch die Wende herbeiführen. »Jetzt ist Düren von der Rolle«, weiß Dietmar Neugebauer zu diesem Zeitpunkt bereits: Als alter Hase im Geschäft hat der ehemalige aktive Volleyball-Spieler so etwas wie einen siebten Sinn dafür, Spielabläufe punkt­genau zu interpretieren. ­Tatsächlich wirkte Düren wie vor den Kopf gestoßen, als es 2:1 stand: Das Team schaffte es nicht mehr, an die ursprüngliche Spielstärke anzuknüpfen. Die Oberbayern auf der anderen Seite des Spielfeldes hingegen gewannen dazu zusehends Freude am Match, was unter anderem durch spektakuläre Abwehr-Aktionen deutlich wurde: So fischte Libero Ferdinand Tille einen versprungenen Ball jenseits der Absperrung wieder ins Spielgeschehen – und auch sonst wurde um jeden Punkt erbittert gekämpft. Schließlich schaffte Haching das Unmögliche: Das Team von Paduretu gewann die letzten drei Sätze mit deutlichem Abstand und holte sich so den erhofften Titel: DVV-Pokalsieger 2010.

mst

Artikel vom 10.03.2010
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