Beim 1:3 in Westfalen ließen die Sechzger jede Klasse vermissen

München · Paderborn stutzt den Löwen die Krallen

Auch der agile Gabor Kiraly konnte die Niederlage gegen den SC Paderborn nicht verhindern (Szene aus dem Hinspiel).	 Foto: Anne Wild

Auch der agile Gabor Kiraly konnte die Niederlage gegen den SC Paderborn nicht verhindern (Szene aus dem Hinspiel). Foto: Anne Wild

München · Werbung in eigener Sache sieht anders aus. Mit einem unerklärlich ambitionslosen Auftritt haben die Zweitligafußballer des TSV 1860 München ihr Auswärtsspiel beim SC Paderborn mit 1:3 verloren. Die Mannschaft von Ewald Lienen war über die gesamte Spielzeit nicht so präsent wie die des engagiert spielenden Aufsteigers aus Westfalen. Vor allem Frank Löning nutzte seine Präsenz im Strafraum der Sechzger schon in der achten Minute.

Mathieu Béda konnte seine Finger nicht bei sich behalten und zupfte am Trikot des Paderborner Angreifers. Die Konsequenz: Gelb für Béda, Strafstoß für Paderborn. Fraglos eine harte Entscheidung, aber durchaus regelkonform. Die Einladung ließen sich die Gastgeber nicht entgehen. Mahir Saglik traf zum 1:0, was das Defensivkonzept von Ewald Lienen schon früh aushebelte. Nach einem solchen Spielverlauf kann eine Mannschaft eine Trotzreaktion oder Ratlosigkeit zeigen. Am Freitag war bei den Löwen Letzteres der Fall. Zwar hielt die Defensive bis zur Pause – Bestnoten verdiente sich dabei Torhüter Gabor Kiraly –, doch nach vorne ging auch nicht allzuviel. Anstatt die zweite Hälfte als Neuanfang zu begreifen, setzten die Münchner ihre unerklärlich schwache Spielweise fort – sehr zur Freude des SC Paderborn, der in der 59. und 69. Minute auf 3:0 erhöhte. Damit war die Begegnung gelaufen. Zwar gelang Stefan Aig­ner in der 76. Minute noch der Ehrentreffer, das sollte es dann aber schon gewesen sein.

Am kommenden Sonntag treffen mit dem TSV und dem FC St. Pauli zwei Mannschaften aufeinander, die ihren Fans zuletzt wenig Freude bereitet haben. Wer nun wessen Schwäche nutzen kann, um selbst wieder in die Spur zu kommen, ist offen. Beim FC St. Pauli steht der Aufstieg auf dem Spiel, beim TSV der Rückhalt in den Fanlagern. Für die Löwen kann das nur heißen: Vollgasfußball in eine Richtung. Denn die Gäste aus Hamburg werden ihrerseits ähnlich in die Partie gehen. Wer sich da nicht durchsetzen kann, der geht leer aus. Wer sich nicht durchsetzen will, hat nicht verstanden, worum es geht. Es geht um den Respekt der Fans und der Gegner – und den muss man sich erarbeiten.

Artikel vom 02.03.2010
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