Kritik von Anliegern in der Herzogstraße

Schwabing · MVG: Haltestelle soll bleiben

Hier kann es eng werden, monieren anliegende Hauseigentümer.	Foto: sb

Hier kann es eng werden, monieren anliegende Hauseigentümer. Foto: sb

Schwabing · Gerade erst ist der öffentliche Personennahverkehr für München vom ADAC zum Testsieger unter 23 europäischen Städten gekürt worden. Doch im Einzelfall gibt es auch Anlass zu Kritik – nicht am Verkehrssystem der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), sondern ganz speziell an einer Bushaltestelle in Schwabing.

In der Herzogstraße (Ecke Leopoldstraße, Südseite) wurde im Zuge der Umbaumaßnahmen an der Münchner Freiheit eine Bushaltestelle eingerichtet, nachdem die Busse den zentralen Schwabinger Platz nicht mehr direkt anfahren konnten. Inzwischen sind die oberirdischen Umbaumaßnahmen an der Münchner Freiheit abgeschlossen. Also kann die Bushaltestelle wieder zurückverlegt werden. So weit die Theorie.

Die Praxis sieht anders aus, denn die MVG hält an der Haltestelle in der Herzogstraße fest. »Es ist nicht geplant, die besagte Haltestelle wieder zu verlegen«, erklärt Bettina Heß, Pressesprecherin der Stadtwerke München (SWM), deren Tochterunternehmen die MVG ist. »Die Haltestelle ist barrierefrei ausgebaut und ihre Lage hat sich grundsätzlich bewährt. Insbesondere mobilitätseingeschränkte Fahrgäste profitieren von der nahen Lage des Aufzugs zur U-Bahn an der Ecke Herzog-/Leopoldstraße«, erläutert Heß Vorteile für die Fahrgäste.

Doch es gibt auch Nachteile. Die haben die Anwohner und Geschäftsleute in der Herzogstraße 1 ausgemacht. Die Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Anwesen.

In einem Antrag an den Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA 12) begründen sie, warum die Bushaltestelle aus ihrer Sicht »für die Verkehrsteilnehmer unerträglich« ist. So befinde sich die Haltestelle an der schmalsten Stelle des Gehsteigs, habe keinen Unterstand und keine Sitzmöglichkeiten für die Fahrgäste. Fußgängern werde durch wartende Fahrgäste der Durchgang versperrt, auch würden die Zugänge zu den Häusern Herzogstraße 1 und 1b blockiert. Dadurch würde auch der Transport von Patienten in die anliegende Röntgenpraxis erschwert. Auch komme es zwischen Busfahrern und Fahrern von Rettungsfahrzeugen »immer wieder zu Auseinandersetzungen«. Für die MVG nichts Neues: »Die von den Hauseigentümern geschilderten Bedenken sind uns bekannt«, erklärt Bettina Heß auf Nachfrage, »sie werden jedoch von uns nicht geteilt. Natürlich beobachten wir die Haltestelle an der Herzogstraße 1; wir halten die Situation an dieser Stelle aber nicht für problematisch.«

Unterdessen betonen die Antragsteller, es gehe ihnen nicht darum, einen Planungsfehler nachzuweisen, sondern darum, dass die MVG »im Prozess der Umsetzung flexibel auf die Bedürfnisse der Bürger reagiert«. Daher bringen sie Alternativlösungen für die Haltestelle ins Spiel, zum Beispiel die Verlegung an die Leopoldstraße oder direkt an die Münchner Freiheit. Zunächst wird sich der Bezirksausschuss mit der Angelegenheit befassen müssen, bevor sie wieder bei der MVG auf dem Tisch landen kann. cr

Artikel vom 24.02.2010
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...