Baufortschritt am Praterkraftwerk: Strom ab Sommer

Lehel · Neue Turbine angeliefert

Ab Frühsommer sorgt diese Turbine für Strom. 	Foto: Waggener Edstrom

Ab Frühsommer sorgt diese Turbine für Strom. Foto: Waggener Edstrom

Lehel · Mit der Anlieferung der knapp 30 Tonnen schweren Turbine an der Maximiliansbrücke am Dienstag, 23. Februar, schreitet die Fertigstellung des Praterkraftwerks wesentlich voran. Die speziell für diesen Einsatzort entwickelte Kaplan-Rohr-Turbine verbindet modernste Technologie aus Wind- und Wasserkraft. Das Gemeinschaftsprojekt des Münchener Energiedienstleisters Green City Energy und den Stadtwerken München soll ab Frühsommer unsichtbar und geräuschlos rund 4.000 Haushalte mit grünem Strom versorgen.

Nachdem der Druckkanal fertig gestellt wurde, kann nun mit dem Einbau des eigentlichen Herzstückes des Wasserkraftwerks begonnen werden. Zerlegt in sechs Einzelteile erreichte die Kaplan-Rohr-Turbine ihre künftige Wirkungsstätte. Ihr Laufrad misst im Durchmesser 2300 mm, eignet sich speziell für die hier vorhandenen Rahmenbedingungen und ähnelt mit ihren propellerförmigen, verstellbaren Flügeln einer Schiffsschraube. Mit Hilfe eines Generators der Firma Enercon, der ursprünglich aus der Windkraft stammt, wird die Turbinenleistung in elektrische Leistung umgewandelt. Durch den Einsatz von Wechselrichtern, die den erzeugten Gleich- in netzfähigen Wechselstrom anpassen, entfällt das mechanische Getriebe.

In den kommenden Tagen werden die einzelnen Komponenten mit Hilfe eines Autokrans nach und nach auf die Baustelle gehoben. Der Zusammenbau der Einzelstücke erfolgt dann direkt im Krafthaus, der Stelle, an dem die Turbine später Strom produziert. Vom Grobeinbau bis zur Montage der Einzelteile der Turbine sind zirca vier Wochen eingeplant. Danach werden die Bauarbeiten im Erdreich des Flussbettes und die Wiederherstellung der Kaskaden abgeschlossen.

Im Frühsommer wird das Praterkraftwerk in Betrieb genommen. Zur ökologischen Stromerzeugung nutzt es dabei die Kraft des Wassers, die durch das natürliche Gefälle von neun Metern an dieser Stelle der Isar entsteht. Am linken Ufer oberhalb des Wehrs wird das Wasser der Großen Isar in das Einlaufbauwerk abgeleitet, wo es über eine unterirdische Druckleitung unter dem Flussbett zum Kraftwerk geführt wird.

Artikel vom 23.02.2010
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