Die Stadt: »Eineinhalb Teelöffel Salz werden pro Quadratmeter gestreut«

Streut Garching zu viel?

Laut Bündnis 90/ Die Grünen wird auf Garchings Straßen und Wegen zu viel Salz aufgebracht. Die Stadt bestreitet dies.	Foto: Föll

Laut Bündnis 90/ Die Grünen wird auf Garchings Straßen und Wegen zu viel Salz aufgebracht. Die Stadt bestreitet dies. Foto: Föll

Garching · In den letzten Tagen und Wochen wurde es wieder einmal besonders deutlich: Gut geräumte und gestreute Straßen erleichtern allen Verkehrsteilnehmern das Durchkommen erheblich. Überall aber werden in diesem Winter Klagen laut, die Kommunen hätten im Vertrauen auf die milden Winter der letzten Jahre zu wenig Salz eingekauft, um die Straßen und Wege ausreichend streuen zu können.

Anders sehen Bündnis 90/ Die Grünen offenbar die Situation in Garching. Dort nämlich, so heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung, »wird eindeutig zu viel Salz auf Straßen und Wege aufgebracht.« Ingrid Wundrak von Bündnis 90/ Die Grünen kritisiert weiter: »Einen Grund, die Salzvorräte des Garchinger Bauhofs intensiv abzubauen, gibt es nicht.« An manchen Fußwegen fände sich, so Wundrak weiter, nach dem Abtrocknen eine »kristalline Salzschicht als Beweis« des Übermaßes. Außerdem sei Streusplit erheblich mit Salz vermischt, was viele Privatleute dazu veranlasse, »unzulässiger Weise zusätzlich Salz auf die Gehwege aufzubringen.« Dies freilich wirft die Frage auf, ob dann nicht doch eher zu wenig Salz auf Garchings Straßen und Wege gebracht wird.

Hans-Martin Weichbrodt, der Büroleiter von Garchings erster Bürgermeisterin Hannelore Gabor, hielt sich auf die Anfrage, ob tatsächlich zu viel Salz verwendet werde, zunächst einmal zurück. »Da ich hier nicht involviert bin, möchte ich dazu nichts sagen, ohne zuvor Rücksprache mit dem Bauhof zu halten.« Nach der erfolgten Rücksprache aber gab es präzise Auskünfte zum Streuverhalten der Stadt Garching. »Nach Auskunft unseres Bauhofleiters, Helmut Medel, wird zunächst einmal präventiv gestreut«, erklärt Weichbrodt schließlich. »Und genau damit soll vermieden werden, dass wir bei eintretendem Schneefall verstärkt streuen müssen.« Das auf die trockene Straße gebrachte Salz nämlich verhindere von vorneherein, dass sich eine geschlossene Schneedecke bilden könne.

Dies geschehe dann erst bei besonders starkem Schneefall. Und konkret nennt Hans-Martin Weichbrodt nun auch Zahlen: »Nach den Informationen, die ich aus dem Bauhof erhalten habe, werden für einen Quadratmeter Fläche ganze fünf Gramm Salz aufgebracht. Das entspricht in etwa eineinhalb Teelöffeln.« Darüber hinaus werde zusätzlich die Streubreite an den Fahrzeugen den einzelnen Straßen entsprechend eingestellt, um zu verhindern, dass in engen Straßen zu breit gestreut werde. »Damit wollen wir vermeiden, dass Streusalz in die Grünflächen gerät«, erklärt Hans-Martin Weichbrodt und er ergänzt: »Der Leiter des Bauhofes hat mir versichert, dass es in den letzten Jahren an den Grünanlagen der Stadt Garching keinerlei Salzschäden gegeben hat. Von zu viel Salz kann also wirklich nicht die Rede sein.«

Und die Frage, ob die Stadt Garching denn, wie viele andere bayerische Kommunen, im Gegenteil vielleicht sogar zu wenig Salz bevorratet hätte, beantwortet Hans-Martin Weichbrodt kurz und knapp: »Garching ist gut versorgt, mir sind keinerlei Engpässe bekannt.« Darin dürften sich Stadt und Bündnis 90/ Die Grünen unbestritten einig sein. mka

Artikel vom 23.02.2010
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