Noch einmal ausgiebig feiern, bevor die Fastenzeit beginnt

Landkreis · Närrisches Treiben und seine Wurzeln

Das Faschingsprinzenpaar der Gleisenia (v. r.) Daniela I und Paul I, hier mit der Präsidentin Angelika Gries, haben noch viel vor.  Foto: hw

Das Faschingsprinzenpaar der Gleisenia (v. r.) Daniela I und Paul I, hier mit der Präsidentin Angelika Gries, haben noch viel vor. Foto: hw

Landkreis · Noch bis zum Aschermittwoch, 17. Februar, dauert die 5. Jahreszeit in München und dem Münchner Landkreis, wie der Fasching auch häufig gerne genannt wird. Der Begriff Fasching leitet sich von dem Wort »Vaschanc« ab, was den Ausschank des Fastentrunks am Abend vor dem Beginn der Fastenzeit, die bis zum Ostersonntag (rund sieben Wochen) bezeichnete.

In dieser Zeit war es den Christen verboten, Alkohol zu trinken und auch Fleisch durfte nicht verzehrt werden. Deshalb nutzte man die Zeit des Faschings in früheren Zeiten ausgiebig, um sich vor der Fastenzeit nochmal richtig den Bauch vollschlagen zu können.

Startschuss bereits am 11. November

Der eigentliche Faschingsstart ist am 11. November, um 11.11 Uhr. An diesem Tag stellen die Faschingsgesellschaften ihre Prinzenpaare vor, oftmals gibt es sogar noch ein Kinderprinzenpaar, das auf den allseits beliebten Kinderbällen auftritt. Meistens wird dann auch bald zum Inthronisationsball geladen, wo das Prinzenpaar und seine Garde ihr brandneues Programm vorstellen.

Unsinniger Donnerstag oder Weiberfasching

Der Donnerstag vor dem eigentlichen Faschingswochenende ist fest in zarter Hand. Die Damen dürfen an diesem Tag ihre Krawatte, als Zeichen für die männliche Macht abschneiden, die Herren der Schöpfung werden dafür allerdings mit einem Küsschen entschädigt.

Ruaßiger Freitag

Am ruaßigen Freitag muss man auf der Hut vor allzu übermütigen Narren auf der Hut sein, diese könnten versuchen, einem Rußspuren ins Gesicht zu malen. Wer selber aktiv werden möchte, einfach einen Korken mit einem Feuerzeug ein wenig anschwärzen und dem Nachbarn ein bisschen Farbe ins Gesicht schmieren. Bis heute ist der Brauch vor allem bei Kindern noch sehr beliebt.

Rosenmontag

Der Rosenmontag liegt immer 48 Tage vor dem Ostersonntag und wird nach der Osterformel des beweglichen Ostersonntags berechnet. Somit ist der frühestmögliche Termin der 2. Februar, der spätestmögliche Termin hingegen ist der 8. März. Der Rosenmontag gilt im rheinischen Karneval als Höhepunkt der Karnevalszeit. An diesem Tag findet dort der Rosenmontagszug statt. Aber auch in München und dem Landkreis wird ausgiebig gefeiert.

Faschingsdienstag und Prinzenbeerdigung

In München ist am Faschingsdienstag vormittags der Tanz der lebens- und liebeslustigen Marktfrauen des Viktualienmarkts Brauch. Die Marktfrauen kostümieren sich und tanzen auf dem Viktualienmarkt miteinander und mit den Zuschauern.

Wer auf einen Faschingszug nicht verzichten möchte, der kann sich auf dem Corso Leopold tummeln. Am Faschingsdienstag, 16. Februar, machen alle närrischen Schwabinger und Münchner gemeinsam ab 12.00 Uhr mit dem Corso Leopold e.V. die Leopoldstraße zwischen Herzogstraße und Hohenzollernstraße zur verrücktesten, buntesten und lustigsten Faschingsmeile. Um 24.00 Uhr findet am Faschingsdienstag die Prinzenbeerdigung beim Kehraus statt.

Artikel vom 10.02.2010
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