Jeden Freitag werden rund 300 Personen mit Lebensmitteln versorgt

Freimann · »Tafel« in Freimann sucht noch Helfer

Für die Ausgabestelle der »Münchner Tafel« in Freimann sucht Katerina Christodoulidou noch ehrenamtliche Helfer. 	Foto: mka

Für die Ausgabestelle der »Münchner Tafel« in Freimann sucht Katerina Christodoulidou noch ehrenamtliche Helfer. Foto: mka

Freimann · »Der Bedarf ist groß und er wird immer größer«, sagt Katerina Christodoulidou, Diplom-Sozialpädagogin im Caritas Zentrum München Nord am Hildegard-von-Bingen-Anger und spricht von der »Münchner Tafel«. In Zusammenarbeit mit der »Münchner Tafel« und der Caritas gibt es in Freimann in der Pferggasse die 21. Ausgabestelle der Tafel, die 22. wurde unlängst im Stadtteil Hasenbergl, wo es inzwischen zwei Ausgabestellen gibt, eröffnet.

Jeden Freitag von 13.30 bis etwa 15 Uhr herrscht dort Hochbetrieb. Insgesamt zehn Personen sind es, einschließlich Katerina Christodoulidou, neun davon ehrenamtlich, die hier Lebensmittel an Bedürftige verteilen. »Zehn Personen, wenn wir gut besetzt sind«, sagt sie. »Meistens aber fehlen uns zwei oder drei Leute, dann wird’s für die anderen stressig.«

Daher sucht sie auch dringend nach weiteren ehrenamtlichen Helfern, die bereit sind, mindestens dreimal im Monat am Freitag zu helfen, zuverlässig und körperlich fit sind. Auch einigermaßen robust müssen die Helfer sein. »Die Ausgabestelle ist zwar überdacht, im Winter ist es doch immer wieder mal recht kalt«, erklärt Katerina Christodoulidou. Dann erläutert sie den näheren Ablauf: »Wir treffen uns immer um 12.30 Uhr in der Pferggasse.

Dort gibt es zunächst eine kleine Besprechung, dann werden die Tische aufgebaut und um 13 Uhr etwa kommt dann auch schon das Auto mit den Lebensmitteln.« Dann heißt es für die Helfer richtig zupacken: Kisten müssen ausgeladen und auf die Tische verteilt werden. Kisten, die Salat enthalten, aber auch solche, die Kartoffeln enthalten. »Man muss also schon zulangen können bei dieser Arbeit«, sagt sie. Um 13.30 Uhr dann beginnt die Ausgabe. Jeder Bedürftige hat einen Ausweis, Familien haben zusammen einen. Darauf ist, neben dem Namen, auch die Anzahl der im Haushalt lebenden Personen angegeben. »So wissen wir also, wie viel die betreffende Person für sich und ihre Familie braucht. Eine Familie braucht natürlich mehr als ein Single«, erklärt Christo­doulidou. Insgesamt gibt es in ihrem Bereich 303 Personen, die von der Tafel mitversorgt werden. »Der Brennpunkt liegt dabei eindeutig im Carl-Orff-Bogen und drum herum«, erläutert sie.

Damit möglichst gerecht zugeteilt werden kann, erfolgt die Zuteilung im rollierenden System nach den Ausweisnummern. »Wir fangen also das erste Mal mit der Nummer Eins an, beim nächsten Mal beginnen wir mit der Nummer Zehn und beim dritten Mal mit der Nummer Zwanzig.« In Zehner Schritten geht es so weiter, damit jeder einmal unter den ersten zehn ist, die bedient werden. Die ehrenamtlichen Helfer sind dabei gut aufeinander eingespielt, neue werden rasch eingearbeitet. Um 15 Uhr schließlich wird dann wieder aufgeräumt, die leeren Kisten verladen, die Tische wieder in den Glockenturm gebracht. »Das ist richtig schwer«, sagt Katerina Christodoulidou und fügt hinzu: »Darum würden wir uns auch sehr freuen, wenn sich Männer für dieses Ehrenamt melden würden.«

Für Bedürftige hat Katerina Christodoulidou eine gute Nachricht: Insgesamt 140 Ausweise hat sie für den Postleitzahlenraum 80939 zur Verfügung, einige wenige davon sind noch nicht vergeben. Wer also Bedarf hat, kann sich mit der Caritas unter der Telefonnummer 089 / 31 60 63 10 in Verbindung setzen. »Wir prüfen dann zunächst die Bedürftigkeit«, sagt Christodoulidou, »und können dann auch noch weitere Angebote vorstellen.« So beinhaltet der gelbe Ausweis, der für die Tafel berechtigt, auch den Zugang zur Kleiderkammer. Dort kann sich jeder Ausweisinhaber einmal im Vierteljahr sieben Kleidungsstücke für sich oder seine Familie holen.

Ein weiteres Angebot, auf das Christodoulidou in den Gesprächen immer wieder hinweist, ist die Schuldnerberatung im Haus. Auch sie wird stark in Anspruch genommen, wie die langen Vorlaufzeiten belegen. »Im Augenblick liegen wir mit den freien Terminen im Juni«, erklärt sie. Wichtig ist ihr, dass sich bei der Tafel und bei der Kleidervergabe sowohl die Bedürftigen, als auch die ehrenamtlichen Helfer wohl fühlen, miteinander sprechen und sich austauschen können. »Es ist einfach ein schönes Gefühl, die Dankbarkeit dieser Menschen zu spüren, wenn man ihnen helfen kann«, versichert Katerina Christodoulidou und hofft jetzt auf viele, die sich melden. mka

Artikel vom 03.02.2010
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