Neues teures Kunstwerk? Kostenangebot gefordert

Haar · Matrix auf Betonplatte

Das Kunstwerk »Sphäre« von Werner Mally soll erklärt werden – aber wie und wo? Foto: HGB

Das Kunstwerk »Sphäre« von Werner Mally soll erklärt werden – aber wie und wo? Foto: HGB

Haar · Ein »kugelförmig erscheinendes Himmelsgewölbe« – so definiert der Duden den Begriff »Sphäre«, gleichnamige Skulptur von Werner Mally vor dem Haarer Bürgerhaus. Doch was steckt hinter dem Kunstwerk? Was hat sich der Schöpfer gedacht? Das muss erklärt werden. Rot-Grün im Kommunalparlament befürwortet eine 3,8 mal 2,6 Meter große Betonplatte und beauftragt den Münchner Künstler, ein Kostenangebot einzureichen, ehe das Gremium einen endgültigen Beschluss fasst.

Die CSU-Fraktion hingegen lehnte das Ansinnen geschlossen ab. Vor zwei Jahren hatte der Gemeinderat die Realisierung des Projekts beschlossen, mit dem Wunsch, »die Ursprungsform des Kunstwerks dem Betrachter zugänglich zu machen.« Die damalige Vorstellung, dies mit einer Zeichnung oder Grafik zu verwirklichen, die im Bürgerhaus aushängt, wurde von Werner Mally verworfen. Er führte dazu drei Gründe an: Erstens biete die Architektur des Foyers keine geeignete Präsentationsmöglichkeit, zweitens bestehe eine räumlich Distanz zur Skulptur und letztlich bestehe eine Abhängigkeit von den Öffnungszeiten des Bürgerhauses. Stattdessen präsentierte der Künstler nun seinen Vorschlag: Die Matrix der Skulptur – nierenförmige konzentrische Kreise – wird auf einer liegenden Betonplatte dargestellt. »Und: Die Linien der einzelnen Stanzelemente werden dabei durch Vertiefungen sichtbar gemacht.« Als Standort schwebt Mally die Kastaniengruppe nahe der Metzgerei Liebold vor, wobei »die Platte bewusst unauffällig auf der Wiese liegen und dort eine halbrunde Bank – ähnlich wie beim Brunnen am Kirchplatz – aufgestellt werden soll.« Skulptur und Matrix erheben sich dabei laut Mally »im Blickfeld des Betrachters zur Räumlichkeit.« All das ist den CSU-Räten des Guten zu viel. Fraktionschef Thomas Reichel erachtet »die erweiterte Variante nicht für sinnvoll«, seiner Parteikollegin Susanne Böhm graut vor den Kosten und Gerlinde Stießberger stellte klar: »Wir schaffen uns ein zweites Kunstwerk!« Doch die Mehrheit im Haarer Gemeinderat will ein Kostenangebot auf dem Tisch haben.

HGB

Artikel vom 03.02.2010
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