Moosach · Frau auf Straße belästigt

In der Bingener Straße vor dem Mütterzentrum trat der Unbekannte von hinten an die Frau. Foto: sd

Moosach · Es war wie so oft beim Müttertreff Moosach an einem Novembertag des vergangenen Jahres. An diesem Abend fand wieder einer der beliebten Kurse statt. Einige Frauen hatten sich zum Thema Backen dort eingefunden. Die Gastgeberin, die nicht mit Namen genannt werden möchte, brachte ihre Nachbarin mit, die allerdings zeitig wieder gehen musste. »Ich erinnerte meine Bekannte an ihren Termin und schaute auf die Uhr.

Es war halb zehn am Abend als sie als erste den Kurs verließ, weiß sie zu berichten. Sie erzählt was dann geschah, da die Nachbarin nicht mehr darüber sprechen möchte. Zu tief sitze immer noch das Erlebte. Ihre Bekannte habe das Auto direkt vor dem Mütterzentrum in der Bingener Straße geparkt. Als sie gerade dabei war, das Auto zu öffnen, hätte sich von hinten ein Unbekannter genähert, sie an der Schulter berührt und zu ihr gesagt, er tue ihr nichts. Die Betroffene habe versucht, daraufhin ins Auto zu steigen, der Unbekannte habe sie weiter bedrängt.

Zwei männliche Passanten, welche die Szene beobachtet hätten, seien daraufhin zu ihr geeilt, hätten den Unbekannten verscheucht und die Frau im Auto aufgefordert loszufahren. Das Opfer sei nach Hause gefahren und hätte sofort die im Müttertreff verbliebenen Frauen informiert. Gabriela Putton, eine von ihnen, erinnert sich: »Wir haben uns erschreckt, weil quasi direkt vor unserer Nase etwas passiert ist und wir nichts gehört und nichts davon mitbekommen haben. Die Vorstandsvorsitzende des Müttertreffs, Claudia Milla-Nava, die ebenfalls an diesem Abend den Kurs besuchte, informierte daraufhin die Polizei.

Damian Kania, Pressesprecher bei der Polizei rätselt noch heute über den Vorfall: »Ein sehr ungewöhnlicher Ablauf in dieser Form, ohne dass man eine konkrete Absicht erkennen kann. Die Suche nach dem Mann durch die Ordnungshüter an diesem Abend blieb ohne Erfolg. Die Polizei sorgte dafür, dass alle Frauen sicher nach Hause kamen.

Aus dem Vorfall zogen die Verantwortlichen des Müttertreffs Konsequenzen. »Wir haben unsere Seminarveranstalterinnen informiert und gebeten, nur noch zu zweit am Abend die Kurse zu verlassen. Außerdem haben wir Aushänge im Müttertreff angebracht, um die Mitglieder in Kenntnis zu setzen«, beschreibt Milla-Nava, die sofort ergriffenen Maßnahmen. Gabriela Putton, die den MTM seit vielen Jahren kennt, erlebte so einen Vorfall zum ersten Mal.

Seit diesem Tag allerdings, gibt es noch weitere Beobachtungen von Müttern über eine auffällige männliche Person in dieser Straße, sowie in der unmittelbaren Nachbarschaft (siehe auch Seite 1). Ob es sich um ein und dieselbe Person handelt, ist nicht bekannt. Daher rät Gabriela Putton allen Frauen, die immer wieder angebotenen Selbstverteidigungskurse im Müttertreff zu besuchen, um für Übergriffe oder unvorbereitete Situationen gerüstet zu sein.

Artikel vom 26.01.2010
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