Der Mann wurde mehrfach von Kindern und Müttern beobachtet

Moosach · Unbekannter vor Schule

Vor der Gera-Grundschule in Moosach wurde der Unbekannte, der auch Kinder ansprach, mehrfach beobachtet.	Foto: sd

Vor der Gera-Grundschule in Moosach wurde der Unbekannte, der auch Kinder ansprach, mehrfach beobachtet. Foto: sd

Moosach · An einem Freitag, zirka zwei Wochen vor Weihnachten, befand sich eine Mutter, die nicht genannt werden möchte, auf dem Weg in die Mittagsbetreuung der Gera-Grundschule, die sich unmittelbar gegenüber dem Schulgebäude befindet. Es war spät am Nachmittag als sie wenige Meter vom Eingang der Mittagsbetreuung entfernt einen Mann sah. Außer ihm war weit und breit kein Mensch zu sehen.

»Ich dachte, es wäre ein Vater, der auf sein Kind wartet, da sich dort auch die Sporthallen der Schule befinden«, erinnert sie sich. Wenige Minuten später erfuhr sie von ihrem Sohn und anderen Kindern, dass dieser Mann dort schon eine ganze Weile gestanden habe. Nicht nur das, auch habe er die Kinder aufgefordert, das Gebäude zu verlassen und zu ihm zu kommen. Als die Mutter das hörte, wollte sie den Mann unverzüglich zur Rede stellen, doch der war bereits verschwunden. Später hörte sie von einer weiteren Mutter, dass der gleiche Mann bereits zwei Stunden zuvor dort beobachtet wurde, wie er ebenfalls versucht hatte, mit einem Kind ins Gespräch zu kommen.

Gökay Özdemir, Leiter der Mittagsbetreuung hat nach diesem Vorfall sofort reagiert und zum einen mit den Kindern gesprochen, aber auch alle Eltern der betreuten Erst- und Zweitklässler unverzüglich telefonisch informiert. Die Kinder sollten an dem Tag nicht ohne Begleitung nach Hause gehen. Wie Özdemir, der auch Karatelehrer ist, erklärt, lasse er nicht nur die Kinder, sondern auch die nähere Umgebung nie ganz aus den Augen. »Ich schaue sehr genau hin, wer sich hier vor der Einrichtung aufhält und spreche auch schon mal Unbekannte an, wenn sie mir komisch vorkommen.« Bisher, so sagt er, habe es einen solchen Vorfall vor »seiner Einrichtung« noch nicht gegeben.

Wenige Wochen nach dem Ereignis fiel einer anderen Mutter ein Mann in der Bingener Straße, unmittelbar in der Nähe der Schule, durch sein merkwürdiges Verhalten auf. Sie glaubt, es handele sich um die gleiche Person, da die betroffenen Mütter sich kennen und sich über die äußere Erscheinung des Mannes unterhalten hatten. Barbara Hoffmann, Rektorin der Grundschule, weiß, dass es vor zwei Jahren bereits einen ähnlichen Vorfall an ihrer Schule gegeben hat. »Die betroffenen Kinder hatten davon damals den Lehrern berichtet, die Polizei wurde jedoch nicht informiert«, sagt sie. Da die Rektorin nur indirekt über andere Mütter informiert wurde und nicht von der betroffenen Mutter, habe sie damals auch keine weiteren Schritte unternommen.

Diesmal aber wurde die Polizei noch am selben Tag informiert und zwar von der betroffenen Mutter. »Wir haben den Bereich und die nähere Umgebung nach dem Mann abgesucht, konnten aber niemanden ermitteln«, fasst Damian Kania, Pressesprecher der Polizei, das Ergebnis zusammen. Außerdem sollen auch weitere Maßnahmen unternommen worden sein, um den Unbekannten zu finden. Allerdings räumt Kania ein, liege im beschriebenen Geschehen noch keine Straftat vor. Trotzdem würden alle Themen, die Kinder betreffen, von der Polizei sehr ernst genommen werden.

Zum Glück habe es im vergangenen Jahr bei dieser Art von Vorfällen keine Straftat gegeben. Die Polizei rät grundsätzlich bei merkwürdigen Beobachtungen oder Begegnungen sich immer bei ihr zu melden. Denn alle Vorfälle werden dokumentiert und können so bei anderen Fällen als Vergleich herangezogen werden.

Die betroffenen Kinder aus Moosach sind bis heute verunsichert und reagieren teilweise immer noch auf diesen Vorfall. Fazit der Mutter: »Mein Sohn möchte seit diesem Ereignis auf keinen Fall mehr alleine nach Hause laufen. Diese Sache wird ihn wohl noch eine ganze Weile lang beschäftigen«, ist sie sich sicher. sd

Artikel vom 26.01.2010
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