Scummy, das australische Känguru über „Der Löwe – König von Giesing“

München · So seh ich das

Was wissen Zoologen über Löwen? „Im Gegensatz zu normalerweise eher einzelgängerischen Großkatzen leben Löwen im Rudel. Das Revier eines Löwenrudels umfasst bis zu 400 Quadratkilometer“. Aha. Mal überlegen: Die Stadt München umfasst eine Gesamtfläche von rund 310 Quadratkilometern.

Damit wäre schon mal rein verhaltensbiologisch erklärt, warum der TSV 1860 mit seinen Anhängern als der Münchner Stadtverein gilt, der sportlich erfolgreichere Großclub von der Säbener Straße hingegen viel mehr Menschen in Sachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, der Uckermark oder in Asien zu begeistern weiß. Viel weiter als bis zur Stadtgrenze geht er halt nicht, der Löwe.

Wobei ich zugeben muss, dass ein für den TSV 1860 schwärmendes Känguru neutralen Beobachtern auch nicht minder seltsam anmuten dürfte, als etwa Bayernfanclubs aus Detmold und Unna. Schuld an meiner Liaison hat ein gewisser Paul Agostino, aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zum König der Tiere.

Die Fachliteratur behauptet weiter: „Seine Grenzen werden mit Urin markiert, auch das weithin hörbare Gebrüll demonstriert den Anspruch der Revierinhaber.“ Das sind natürlich Verhaltensweisen, die nicht jedem gefallen. Aber was soll man machen? Gegen die Natur ist kein Ankommen. Dafür gelten Löwen erfreulicherweise als äußerst gesellige und soziale Wesen.

Aber Vorsicht, Forscher wollen beobachtet haben: „Die führenden Männchen des Rudels können sich meist nur für wenige Jahre gegen Konkurrenten durchsetzen, bis sie von jüngeren, stärkeren Artgenossen vertrieben oder getötet werden. Im Durchschnitt wechseln die dominanten Männchen eines Rudels alle zwei bis drei Jahre.“ Hmm. Ja, ich glaube, das kommt hin, wenn man die Amtszeiten der jüngsten Präsidenten und Geschäftsführer beim TSV Revue passieren lässt. Jetzt muss ich nur noch nachschlagen, wie Löwen Geburtstag feiern. So seh ich das.

Artikel vom 15.01.2010
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