Bezirksausschuss will Missstände in Schulen schnell beheben

Neuperlach · »Sanitärbeauftragter« des BA?

So schön muss keine Toilette sein, aber zumindest benutzbar. Foto: aha

So schön muss keine Toilette sein, aber zumindest benutzbar. Foto: aha

Neuperlach · Die Schultoiletten im 16. Stadtbezirk kommen in die Jahre, es herrschen massive Mängel, auch in der Hygiene. Der Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach bemüht sich schon seit geraumer Zeit um eine Lösung des Problems.

Allerdings kommt in der bisherigen Korrespondenz zum Ausdruck, dass sich das Schul- und Kultusreferat nicht in der Lage sieht, »die hygienischen Situationen der Schultoiletten im 16. Stadtbezirk mit dem BA zu erörtern und gegebenenfalls gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten«, heißt es im Protokoll der Sitzung bissig. Daher will der BA selbst tätig werden.

Der Unterausschusses Stadtteilentwicklung und Bauvorhaben (UA Bau) des BA 16 rief in der leidenschaftlich-launigen Diskussion letztendlich dazu auf, dass sich BA-Mitglieder selbst die Zustände der Schultoiletten ansehen. »Es liegen offensichtlich bereits in der Bewertung der vorhandenen Situation ganz erhebliche Unterschiede vor«, betonte der stellvertretende UA-Vorsitzende Wolfgang Thalmeir (CSU).

Schnell wurde über die »Einrichtung eines Sanitärbeauftragten« gewitzelt. Dazu fand sich keiner, aber der UA Bau wird eine »Bereisungskommission« aus Mitgliedern aller BA-Fraktionen gründen, die alle Toiletten und die barrierefreie Zugänglichkeit der Schulen überprüfen und mit dem aktuellen Gebäudezustandsbericht abgleichen soll.

Doch liegen die Gebäudezustandsberichte bislang nicht vor. »Sie werden für jedes Schulgebäude individuell erstellt. Wir haben im 16. Stadtbezirk etwa 80 Projekte«, sagte Schulreferatssprecherin Eva-Maria Volland. Einer Besichtigung durch eine »Bereisungskommission« stehe grundsätzlich nichts entgegen, allerdings »sollten unsere Immobilienfachleute daran teilnehmen, damit schon vor Ort Lösungsmöglichkeiten konkret besprochen und gegebenenfalls eingeleitet werden können«, erklärte ihre Kollegin Ursula Oberhuber.

Bei der Frage nach der »idealen Schultoilette« – robust, kostengünstig, leicht zu reinigen – experimentiere man immer wieder, habe das Ei des Kolumbus aber noch nicht gefunden, sagte Oberhuber. Der BA hatte beschlossen anzuregen, Schultoiletten in Zukunft ähnlich zu konzipieren wie öffentliche Toilettenanlagen, um damit Reinigungsmängeln entgegenzutreten. Schüler beurteilen die Situation unterschiedlich, wie das Beispiel des städtischen Heinrich-Heine-Gymnasiums zeigt. Hier beklagte der BA im Frühsommer massive Missstände wie fehlende Klobrillen, Gestank und defekte Türverriegelungen.

Gegenüber dem Südost-Kurier wertete Alexandra, 17, sie als »nicht so schlimm«, während ein Mitschüler meinte, er ginge möglichst nicht auf die Schultoilette. »Wir müssen ganz München im Auge behalten«, sagte Volland, und verwies darauf, dass man angesichts der 50.000 Besucher des Ökumenischen Kirchentags, die in Münchner Schulen übernachten werden, im Vorfeld bereits rund 21 Millionen Euro für die Sanierung von Sanitäranlagen in Schulturnhallen investiert habe. »Kleinere Mängel beheben wir durch so genannte Bauunterhaltsmaßnahmen ständig«, betonte sie und versicherte, dass die Grundschule Strehleranger, wo es massivste Mängel gibt, absolute Priorität besitze. »Derzeit werden Sanierungsmaßnahmen geprüft.« Angela Boschert

Artikel vom 23.12.2009
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...