Georgia Lehmann ist unser Weihnachtsengel 2009

Neuperlach · Liebe zu Kindern

Annie Bäres (re.) ist überzeugt: Ohne Kinder kann Georgia Lehmann (li.), unser Weihnachtsengel 2009, nicht leben.  Foto: aha

Annie Bäres (re.) ist überzeugt: Ohne Kinder kann Georgia Lehmann (li.), unser Weihnachtsengel 2009, nicht leben. Foto: aha

Neuperlach · »Ohne Kinder kann Georgia gar nicht sein«, ist Annie Bäres sicher. Sie hat Georgia Lehmann als Neuperlacher Weihnachtsengel 2009 vorgeschlagen, weil diese so vielen Kindern ein Heim, Sicherheit und Betreuung gegeben hat. Beide wohnen seit 21 Jahren im gleichen Haus in Neuperlach, wo Lehmann noch immer als Tagesmutter aktiv ist.

Zunächst hat sie »mal hier mal dort ein Kind« betreut. Dann nahm sie den 18 Monate alten Marco bei sich, ihrem Mann und ihren drei Söhnen auf, als der dringend ein neues Zuhause brauchte – bis er neun Jahre alt war und die Mutter ihn wieder zu sich holte. Doch die Mutter verschwand urplötzlich und Marco kam ins Heim. Von dort rückte er oft aus, hatte Sehnsucht nach Lehmanns. Bei ihnen fühlte er sich wohl, fand Geborgenheit, Rat und Trost, hatte Halt und Sicherheit. Aus einem »rebellischen Jugendlichen«, so Bäres, sei heute ein gestandener Mitarbeiter beim Fernsehen geworden.

Als Georgia Lehmann vom Südost-Kurier erfuhr, dass sie ein Weihnachtsengel ist, war Marco gerade da und schlang überglücklich seine Arme um sie: »Ja, Du, Du bist mein Engel!«, erzählt Lehmann lächelnd.

»Ich bin schon manchmal todmüde ins Bett gefallen«, gibt sie mit Blick auf 35 Kinder, die sie in den letzten 30 Jahren betreut hat, zu. »Aber es muss sich ja jemand um die Kinder kümmern. Kaum ist ein Kind weg, steht das nächste vor der Tür«, beschreibt sie, wie die Mundpropaganda funktioniert. Auch in der eigenen Familie: Ihr Sohn muss arbeiten und Georgia kümmert sich liebevoll um dessen dreijährigen Sohn, einen ihrer sechs Enkel. Als beide eine neue Bleibe suchten, fackelte Georgia nicht lange und nahm sie bei sich auf. Hier gibt es im Sommer immer das typische Bild: sechs bis sieben Kinder spielen im Sandkasten und auf der Bank sitzt Georgia mit einem Korb voller Getränke und Essen – und alle Kinder sind fröhlich und folgen ihr aufs Wort.

Der Sudetendeutschen und gelernten Kinderkrankenschwester wachsen nicht nur die Kinder ans Herz. Auch Nachbarn und Kranken wird spontan geholfen. Als Bäres im Urlaub waren, fuhr sie deren Sohn nachts ins Krankenhaus, weil er sich das Bein verletzt hatte. Die Folgetage stand sie zur Mittagszeit vor seiner Tür – mit einer warmen Mahlzeit. »Einfach so, ohne viel Aufhebens«, erinnert sich Annie Bäres bewundernd. »Georgia findet immer Zeit, wenn Not am Mann ist.

Das ist für Georgia keine ­Frage.« Mehr muss sie nachdenken, wenn es um ihren Herzenswunsch geht: »Gesundheit und dass sich alle Menschen gegenseitig vertragen«, sagt sie schließlich. Über den pep Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro, den das Einkaufs-Center Neuperlach gespendet hat, freut sie sich riesig. Sie braucht jetzt nur Zeit, um ihn einzulösen.

A. Boschert

Artikel vom 23.12.2009
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