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Engel des Alltags für Poing: Christine Bloch hat viele Projekte ins Leben gerufen
Poing · Hilfe, wo sie nötig ist
SIe ist der Engel der Armen, nicht nur an Weihnachten, Christine Bloch. Foto: pt
Poing · »Ich habe mich gefragt: Was braucht der Ort?« Mit diesen einfachen Worten erklärt Christine Bloch was sie seit zehn Jahren dazu treibt zahlreiche soziale Initiativen mit großem Erfolg zu gründen. Wenn an diesem Weihnachtsfest 40 Familien trotz eines Lebens am Existenzminimum glücklich sein können, dann ist das dem unermüdlichen Engagement und der bemerkenswerten Kreativität der Poingerin zu verdanken.
Aus diesem Grund wurde sie heuer als »Engel des Alltags« des Landkreis-Anzeigers ausgezeichnet. Eigentlich ist die Erzieherin keine gebürtige Poingerin, lebt aber seit den 90er Jahren mit Mann und drei Kindern im Ort. Die erste Initiative gründete sie vor zehn Jahren. In Gesprächen mit einer Nachbarin sei ihr aufgefallen, dass es im Ort keine unbürokratische und unentgeltliche nachbarschaftliche Hilfe gebe. »Da haben wir einen Aufruf im Gemeindeblatt gemacht«. Spontan meldeten sich zehn ehrenamtliche Damen, die sämtliche nachbarschaftliche Hilfen übernahmen. Im Laufe der Zeit wuchs die Zahl der Helfer auf 15 Personen und viele Bürger nahmen die Hilfe in Anspruch, die unter dem Namen »Nachbarschaftshilfe« gedieh.
Vor einigen Jahren dann war Christine Bloch Mitbegründerin der Freiwilligenagentur. Seither ist die Nachbarschaftshilfe dort integriert. »Das klappt, man braucht mich nimmer«, sah sie und wandte sich mit vielen zündenden Ideen neuen Projekten zu.
Inzwischen hatte sie nämlich auch schon die »Tafel« gegründet. Räume wurden in der Christus Kirche gefunden und einen Pool an Spendern hatte sie gleich. »Es war einfach Leute zu motivieren«, sagt sie bescheiden. So unterstützt die Tafel wöchentlich 40 Familien, die von Hartz IV oder Grundsicherung leben müssen. Weil sich aber die Hilfe nicht nur auf die Ausgabe von Lebensmitteln beschränken soll, wurde das Projekt »Poinger helfen Poingern« für die Tafelleute ins Leben gerufen.
Aus diesem Topf erhalten die Familien zum Beispiel Gutscheine für Schulsachen, Nachhilfeunterricht oder Flötenunterricht für ein besonders begabtes Kind. Außerdem erhalten die Familien Einmalzuschüsse für die Anschaffung von Bügeleisen oder Staubsaugern. Inzwischen hat die Erzieherin ein starkes Team von 25 Personen, auf das sie bauen kann und einen vollen Terminkalender. So beginnt der Januar mit der Versteigerung von Weihnachtsgeschenken, es folgen Floh-märkte zu jeder Jahreszeit.
Darüberhinaus können sich die Tafelgänger auf Zuckerl ihrer Gönnerin freuen. Frau Bloch organisiert Freikarten für einen Wildparkbesuch, Hendl-Essen zur Wiesnzeit, Weihnachtsgeschenke für die Kinder, ein Weihnachtsessen beim Griechen und auch Gutscheine. »Wir erhalten Einkaufsgutscheine für Bäcker, Metzger und Feinkostladen«, erklärt Frau Bloch. Die können vom 23. Dezember bis zum 9. Januar eingelöst werden. So haben die Menschen, die sonst am Rande der Gesellschaft leben, auch in der Weihnachtszeit keine Not. Petra Tränkel
Artikel vom 22.12.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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