Engel des Alltags: Katalin Waldhütter aus der Au ist als Schulweghelfer aktiv

Au · »Gutes tun« auf der Straße

Bei Wind und Wetter steht Katalin Waldhütter, hier mit ihrem Mann Werner, am Gärtnerplatz als Schulweghelferin an der Reichenbachstraße. 	Foto: ko

Bei Wind und Wetter steht Katalin Waldhütter, hier mit ihrem Mann Werner, am Gärtnerplatz als Schulweghelferin an der Reichenbachstraße. Foto: ko

Au · Ein einsamer Müllwagen umrundet den Kreisverkehr am Gärtnerplatz. Eisiger Regen prasselt auf den Asphalt, in dem sich die Lichter der Straßenlampen spiegeln. Es ist ein Freitagmorgen, kurz nach halb acht, stockfinster, an dem man sich am liebsten die Bettdecke über den Kopf ziehen und liegenbleiben möchte, nur um nicht nach draußen zu müssen.

Gut gelaunt steht hingegen bereits Schulweghelferin Katalin Waldhütter auf ihrem Posten am Gärtnerplatz/ Ecke Reichenbachstraße. Ihr kann weder das schlechte Wetter noch die frühe Stunde etwas anhaben.

Sie freut sich darauf, wie jeden Morgen, die Kinder auf ihrem Weg in die Grundschule am Gärtnerplatz sicher über die Straße zu bringen. Mit einem fröhlichen »Hallo, wie geht’s?« und »Einen wunderschönen Guten Morgen« muntert sie die Kleinen und deren Eltern auf, die bei diesem Sauwetter eher so aussehen, als wären sie auch gern daheim geblieben. Dafür, dass sie dort steht, »auch wenn es quasi noch mitten in der Nacht ist«, bekomme sie oft auch ein Lob. »Und das baut einen auf«, erklärt Katalin Waldhütter.

Nun ist die Schülerlotsin auch vom »Haidhausener Anzeiger« für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden. Mit dem »Engel des Alltags«, der in jedem Stadtteil alljährlich zu Weihnachten von der Redaktion vergeben wird. Seit fünf Jahren ist Katalin Waldhütter Schulweghelferin. Sie fährt jeden Tag von ihrem Zuhause an der Falkenstraße in der Früh und mittags zum Gärtnerplatz. »Ich wollte Gutes tun«, erinnert sie sich, wie ihr Dienst als Schülerlotsin begann. Außerdem ist Waldhütter gerne mit Kindern zusammen. Durch Zufall hat sie erfahren, dass das Kreisverwaltungsreferat (KVR) Schulweghelfer sucht. Sie hat sich erfolgreich beworben. Aktuell ist sie erst seit einigen Tagen wieder im Dienst. Aufgrund einer Halswirbeloperation war sie von November bis Anfang Dezember krank geschrieben. Und wurde von Eltern und Schülern schmerzlich vermisst.

»Als Frau Waldhütter krank war, war das für alle ganz arg«, sagt Anne Deutschmann. Die Mutter ist mit ihrem Sohn Kiran auf dem Weg in die Schule spät dran und muss sich sputen. »Eine bessere als unsere Schulweghelferin gibt es nicht«, beeilt sie sich aber im Vorbeigehen noch zu sagen. Auch Gertrud Laschinsky, Klassenleiterin der 4b kommt kurz darauf des Weges. Sie hat ein gutes Gefühl, zu wissen, dass durch Waldhütters Einsatz jedes der Schulkinder sicher über die Straße kommt. Besonders gut gefällt ihr, dass die Lotsin auch mal rasende Radler zur Räson bringt: »Sie scheut sich nicht, denen hinterher zu rufen.« Die Schulweghelferin nickt bestätigend: »Manche Radler habe ich allerdings noch nicht so gut erzogen«, sagt sie lächelnd. Dass das aber noch was wird, glaubt man ihr aufs Wort. Kirsten Ossoinig

Artikel vom 22.12.2009
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