Ein Jahr Umbauarbeiten: Am Sonntag wird die Markuskirche wieder eröffnet

Maxvorstadt · Mehr Platz für Kultur

Am Dienstag dieser Woche beim Fototermin mit Jens Schönewolf, Vorsitzender des Bauausschusses, wurde in der Markuskirche noch voll gewerkelt.	Foto: js

Am Dienstag dieser Woche beim Fototermin mit Jens Schönewolf, Vorsitzender des Bauausschusses, wurde in der Markuskirche noch voll gewerkelt. Foto: js

Maxvorstadt · Fast ein ganzes Jahr lang war die Markuskirche an der Gabelsbergerstraße wegen Sanierungsarbeiten geschlossen. Am vierten Adventssonntag wird sie mit einem feierlichen Gottesdienst wieder eröffnet: Pfarrer Rainer Schulz wird Altar, Taufbecken und Lesepult weihen, die der Münchner Künstler Benjamin Bergmann eigens für das Gotteshaus geschaffen hat.

Anschließend gibt es im Kirchenschiff einen Empfang. Beschlossen hatte der Kirchenvorstand den Umbau in 2008, um mehr Platz für kulturelle Veranstaltungen zu gewinnen.

Seit vergangenen Januar treffen sich die Mitglieder der Gemeinde St. Markus zum sonntäglichen Gottesdienst in der Hauskapelle des Gemeindezentrums. Die Universitätsgottesdienste fanden in dieser Zeit in der Erlöserkirche in Schwabing statt. Doch ab kommenden Sonntag, 20. Dezember, müssen die Gläubigen nicht länger ausweichen: Die Baumaßnahmen im Inneren der Kirche sind fast fertig. Ab 11.15 Uhr wird dies beim ersten Gottesdienst nach der Schließung gefeiert.

Statt der sperrigen Sitzbänke stehen nun Stühle im Kirchenschiff. »Sie sind sehr bequem«, sagt Jens Schönewolf, Vorsitzender des Bauausschusses des Kirchenvorstands. Die leichten, aus einer hölzernen Sitzschale mit Metallgestell bestehenden Modelle, haben aber noch einen weiteren Vorteil: Man kann sie bei Bedarf problemlos wegräumen und den Raum für kulturelle Veranstaltungen nutzen. Aus den Lehnen der Bänke wird nun der Boden für das Gemeindezentrum gezimmert.

Platz zu gewinnen sei eines der Hauptziele der Sanierung gewesen, erklärt Schönewolf. Unter anderem deshalb habe sich der Kirchenvorstand für den Entwurf von Eberhard Wimmer entschieden, der beim Architekturwettbewerb jedoch nur den zweiten Platz für sich verbuchen konnte. »Im Gegensatz zu den Plänen des Siegers hat er beispielsweise das Treppenhaus in den Außenbereich verlegt, so dass wir innen mehr Raum haben«, so der Leiter des Bauausschusses. Gebraucht werden die Flächen für neue Kulturprogramme – etwa Filmvorführungen. »Die Kirche soll aber nicht zum Kino werden«, räumt Schönewolf ein.

Vielmehr sollen dort Raritäten gezeigt werden, die in den regulären Filmtheatern nicht zu sehen sind. »Wichtig ist uns außerdem, dass die Werke etwas mit den Themen Religion und Kirche zu tun haben.« Vorgesehen sind außerdem Podiumsdiskussionen. »Als Universitätskirche sind wir eng mit der Wissenschaft verknüpft«, sagt Pfarrer Schulz. Daher eigne sich das Gotteshaus gut zum Austausch über gesellschaftliche und soziale Fragen. Weiterhin groß geschrieben wird in der Markuskirche, die für ihre Konzerte bekannt ist, auch die Musik. »Der Altar ist nun nach hinten verschiebbar, so dass sich Kammermusiker auch hinsetzen können«, so Schulz. Dies sei früher nicht möglich gewesen. Für das rund vier Millionen teure Sanierungsprojekt hat die Kirche in 2008 übrigens beim Wettbewerb der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland den dritten Platz erzielt.

Abgeschlossen sein werden die Bauarbeiten im kommenden Frühjahr. Bis dahin wird auch das Gemeindezentrum fertig gestellt sein. In der Kirche selbst müssen nur noch die Wände gestrichen werden – eine erneute Schließung ist dafür aber nicht nötig. Julia Stark

Artikel vom 15.12.2009
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