Die Jugendlichen in Milbertshofen wissen oft nicht, wo sie hin sollen

Milbertshofen · Das Angebot reicht nicht

Helmut Gmeinwieser, Leiter des Stadtteilzentrums, stellt Jugendlichen Räume zur Verfügung. Andreas O. (19) weiß, dass es Angebote gibt, nur sind die Öffnungszeiten das Problem.	Foto: mka, Privat

Helmut Gmeinwieser, Leiter des Stadtteilzentrums, stellt Jugendlichen Räume zur Verfügung. Andreas O. (19) weiß, dass es Angebote gibt, nur sind die Öffnungszeiten das Problem. Foto: mka, Privat

Milbertshofen · »Die Kinder und Jugendlichen in Milbertshofen haben eigentlich nur ein Problem: Es gibt zu wenig Möglichkeiten für sie, sich zu treffen.« Helmut Gmeinwieser, Leiter des Stadtteilzentrums Milbertshofen und zuständig für die Jugendarbeit, weiß, wovon er spricht. »Es gibt hier zahlreiche Jugendliche, die einfach nicht wissen, wo sie hin sollen. Es fehlt an Angeboten in ihrer Ecke.

»Zwar gibt es große Einrichtungen für Jugendliche, Träger sind die Stadtteilarbeit, der Kreisjugendring und das Generationenzentrum, aber ihre Öffnungszeiten sind aufgrund des fehlenden Personals oft zu kurz, um den Bedarf zu decken – in den letzten Jahren wurde immer wieder der Haushalt gekürzt.«. Ein Hallenbad etwa oder eine Disco, die die restliche Zeit abdecken könnten, würden in Milbertshofen fehlen, fährt Gmeinwieser fort. Wichtig sei auch, dass Angebote zu den für Jugendliche wichtigen Zeiten, also am Feierabend, am späteren Abend und am Wochenende. »Stark angenommen wird das ›Basketball um Miternacht‹«, sagt Gmeinwieser. An zwei Wochentagen von 16.30 bis 0.30 Uhr, am Freitag in der Schleißheimer Schule, und montags von 16.30 bis 21 Uhr in der Hanselmannschule kann dabei in den Turnhallen Basketball und Fußball gespielt werden. Gmeinwieser: »Die Jugendeinrichtungen des Stadtteils »versuchen alles, den schlechten Rahmenbedingungen durch gemeinsame Aktionen und Aktivitäten Rechnung zu tragen und damit die Auswirkungen für die Jugendlichen so gering wie möglich zu halten.«

Auch Andreas O. (Name geändert) weiß, das Milbertshofen im Grunde grundsätzlich schon einiges zu bieten hätte: »Wir haben zum Beispiel einige Jugendzentren, nette Cafés und sogar einen bekannten Sportverein.« Aber auch Andreas sieht es wie Gmeinwieser: »Die Probleme sind die Öffnungszeiten.« Und natürlich seien auch die finanziellen Möglichkeiten der Jugendlichen ausschlaggebend. In Cafés und Gaststätten sei es vielen schlicht zu teuer. »Und die Jugendzentren haben heutzutage ein sehr geringes Budget, womit ihnen leider einfach das nötige Geld für das Personal fehlt. Dadurch haben die Jugendzentren seltener offen und schließen sehr früh. Für die Jugendlichen bleibt da abends leider nichts anderes übrig, als ihre Freizeit draußen in der Kälte zu verbringen. Das kann sich durch finanzielle Unterstützung ändern. Und machbar ist es auf jeden Fall.« mka

Artikel vom 15.12.2009
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