Redakteur Michael Albrecht Meinung zum Thema

München · So seh ich das: Redakteur Albrecht zur Wehrpflicht­verkürzung

Der Anfang vom Ende ist es nicht mehr! Wir sind da bereits ein Stück weiter. Nachdem der Wehrdienst schon einmal auf 18 Monate bemessen war, dann auf 15, später auf 12 Monate reduziert wurde, gab es weitere Kürzungen auf zehn, neun und jetzt eben sechs Monate. Die Marschrichtung dürfte mithin klar sein: Weg von der Wehrpflicht und hin zur Berufsarmee.

Darüber mag man denken, wie man will, wirklich kritisch ist das heutzutage sicher nicht. Anders sieht die Sache freilich im Zivildienst aus. Fällt die Wehrpflicht weg, fällt auch der Zivildienst weg und das wird sich markant bemerkbar machen, da viele soziale und pflegende Institutionen schon lange auf das „Heer“ der Helfer zurückgreifen. Die aber müssen nun umdenken und sie sind dabei. Sechs Monate Zivildienst – für Reinigungsdienste, Fahrdienste und andere Arbeiten, ohne Bezug zu den zu pflegenden oder zu betreuenden Personen, mag das angehen.

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Wo aber alte oder geistig behinderte Menschen ins Spiel kommen, ist die Situation sehr viel heikler. Die nämlich brauchen eine ganze Weile, um sich auf Pfleger und Betreuer einzustellen. Rechnet man diese Zeit ab, dazu noch den gesetzlichen zustehenden Urlaub, bleibt nicht mehr viel. Auf jeden Fall zu wenig, um den Zivildienst noch effizient und attraktiv zu gestalten. Da wäre es sinnvoller gewesen, tabula rasa zu machen und die Wehrpflicht tatsächlich gleich abzuschaffen. So seh ich das.

Artikel vom 10.12.2009
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