Projekt »München hören«: Was sind typische Geräusche unserer Stadt?

Ramersdorf · Schüler entwickeln Audioguide

Die Führichschüler mit Gerhard Amberger vom BR bei der Anmoderation für ihren Audioguide von Ramersdorf. Foto: aha

Die Führichschüler mit Gerhard Amberger vom BR bei der Anmoderation für ihren Audioguide von Ramersdorf. Foto: aha

Ramersdorf · 24 Schüler der Klasse 4 c der Grundschule an der Führichstraße bestiegen kürzlich mit ihrer Klassenlehrerein Sonja Weidlich den Turm der Kirche Maria Ramersdorf und hielten ihre Mikros in Richtung Glocke. Sie fingen Geräusche ein, typische Geräusche ihres Stadtteils, so wie ihn Grundschüler akustisch erleben. Das ist Teil des Audioguides »München hören«, einer akustischen Landkarte Münchens, die vier Grundschulen und acht weiterführende Schulen bis zum kommenden Frühjahr entwickeln.

Das Projekt hat die »Stiftung Zuhören« des Bayerischen Rundfunks (BR) in Kooperation mit dem Pädagogischen Institut des Schul- und Kultusreferats initiiert. Schirmherr ist Münchens Oberbürgermeister Christian Ude. Es wird von der Kinder- und Jugendstiftung der Stadtsparkasse München mit 20.100 Euro gefördert, weil es »die Bindung zum eigenen Umfeld und damit den Zusammenhalt unserer Gesellschaft fördert«, wie Harald Strötgen, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse, sagt. Für Sonja Weidlich von der Führichschule war es keine Frage, die Chance für ihre Schüler zu ergreifen: »Mir gefiel die Idee, mit Profis vom BR eine professionelle Arbeit zu erstellen. Für die Schüler ist es immer eine wertvolle Erfahrung, über die Schulmauer hinauszublicken und als Klasse ein Projekt umzusetzen.« Die Schüler haben gelernt, wie Audioguides entstehen und worauf man beim Fragen und Aufnehmen achten muss. Sie lernten den Umgang mit Aufnahmegeräten und konnten das in Gruppen bereits üben. Sie entwickelten ihre Sprache, formulierten griffige Texte und trainierten die Ausdrucksfähigkeit ihrer Stimme. »Es war lustig, die eigenen Stimmen von den Aufnahmen zu hören«, erzählt eine Schülerin. Das war noch beim Üben. Dann wurden die Aufnahmestellen – Kirche Maria Ramersdorf, Abenteuerspielplatz »Utopia«, zwei Spielplätze, Innsbrucker Ring und Führichschule – ausgewählt und los ging es zum Aufnehmen. Bei Konzeption und Aufnahmen standen ihnen Barbara Weiß und Gerhard Amberger vom BR als Coaches zur Seite. »Die Schüler hatten großen Spaß am Umgang mit den Aufnahmegeräten und haben sehr engagiert zusammen gearbeitet«, erzählt Weidlich. »Und sie haben einiges über unser Stadtviertel gelernt«. Noch sind die Aufnahmen sehr umfangreich und müssen zunächst von den Coaches gesichtet und gekürzt werden. Dann legt die Klasse nochmals gemeinsam fest, was wichtig und unwichtig ist und kürzt so im Januar weiter. Denn ein Audioguide soll am Ende nur etwa fünf Minuten lang sein. Als Lohn winkt im Januar/Februar ein Besuch und eine Führung im BR-Studio, wo die Schüler den Profis beim Schneiden ihres Audioguides zusehen werden. Die von den Schülern produzierten Beiträge werden ab etwa Februar im Internet auf www.muc.kobis.de und www.br-online.de veröffentlicht.

Angela Boschert

Artikel vom 09.12.2009
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