8.000 Euro für soziale Einrichtungen in Schwabing: Kinderklinik und »Siloah«

Schwabing · Lichtblick in Krisenzeiten

Patient Jonas (u. l.), Prof. Dr. Stefan Burdach (2. v. r.), Gerhard Klemt (2. v. l.), Eva-Maria Heimann (2. v. r. u.) von »Siloah«, Christine Miedl (li.) und Christian Kaffl, Sparda-Bank. F.: ms

Patient Jonas (u. l.), Prof. Dr. Stefan Burdach (2. v. r.), Gerhard Klemt (2. v. l.), Eva-Maria Heimann (2. v. r. u.) von »Siloah«, Christine Miedl (li.) und Christian Kaffl, Sparda-Bank. F.: ms

Schwabing · »Wie eine Gesellschaft mit Kindern und Behinderten umgeht, Menschen, die sich nicht wehren können und auf Unterstützung angewiesen sind, daran erkennt man ihren Zustand«, sagt Professor Dr. Stefan Burdach. Und um den scheint es aus seiner Sicht nicht zum Besten bestellt zu sein. Denn aus seiner alltäglichen Erfahrung als Chefarzt und Leiter der Kinderklinik des Krankenhaus Schwabing kennt er den von oben verordneten Zwang zum Sparen: Wegen Gesundheitsreform und Fallpauschale »sind die Kinder auf der Strecke geblieben«, stellt Burdach fest, ein »Armutszeugnis für unsere Gesellschaft«.

Die Kinderklinik versucht das mit einer besonders bunten Atmosphäre aufzufangen. Doch das kostet Geld. Und so freut sich der Klinikdirektor umso mehr über jeden Zuschuss. Wie jetzt den der Sparda-Bank München, die 3.000 Euro und 60 Lebkuchenherzen anlässlich der Eröffnung einer neuen Filiale in der Schleißheimer Straße 119 gespendet hat. »Das löst zwar nicht das Problem der Politik und der Gesellschaft«, freut sich Burdach, »aber wird dafür eingesetzt, um den Aufenthalt der Kinder so angenehm wie möglich zu machen.«

Tipps, welche sozialen Einrichtungen in Schwabing das Geld, insgesamt 8.000 Euro, besonders gut gebrauchen können, bekam die Genossenschaftsbank von Münchens Bürgermeisterin Christine Strobl. Und so gehen zudem 5.000 Euro an den Begegnungsladen »Siloah« in der Riesenfeldstraße 18. Seit 26 Jahren kümmert sich die Einrichtung – der Name bezieht sich auf einen Teich bei Jerusalem, an dem Jesus einen Blinden geheilt haben soll – um die Integration behinderter und nicht behinderter Erwachsener. Heute sei es immer selbstverständlicher, dass behinderte Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben können«, würdigte Strobl in ihrem Grußwort zum 25-jährigen Bestehen der Einrichtung im vergangenen Jahr die Bedeutung von »Siloah«. Zu Zeiten der Gründung sei das noch nicht so weit verbreitet gewesen.

Siloah gebe den Behinderten einen »geschützten, barrierefreien Rahmen, bei dem sie sich öffnen und eigene Ressourcen entfalten können.« Das Ziel der städtischen Behindertenpolitik, möglichst allen Menschen eine gleichberechtigte Teilnahme am Leben zu ermöglichen, setze Siloah in vorbildlicher Weise bereits seit 25 Jahren um – nicht zuletzt dank der ehrenamtlichen Arbeit vieler, um Ausflüge und Reisen zu begleiten.

»Die gemeinsamen Aktivitäten stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Um diese zu gestalten, braucht es eben auch finanzielle Mittel«, freut sich Siloah-Vorstand Gerhard Klemt über den überraschenden, aber umso willkommeneren Zuschuss. Die Gelder der öffentlichen Hand decken zwar Personalkosten und Miete, aber darüber hinaus sei das Geld sehr knapp. Und weil viele Behinderte Sozialhilfeempfänger seien und sich manches nicht leisten können, springt der Verein öfter mal ein: »Wir geben meist was dazu, damit die Behinderten an den Reisen teilnehmen können.« M. Schmid

Artikel vom 08.12.2009
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