Hauptschule an der Knappertsbuschstraße: 5.000 Euro-Spende für Mittagstisch

Bogenhausen · Hilfe, die direkt ankommt

Unbürokratische Hilfe für die Knappertsbuschschule: Christine Miedl und Diana Schober, Sparda-Bank, Schulleiter Karl-Heinz Auer und die Schülerinnen Merve Sahin, Stefanie Krauß und Clara Alkan (v.l.).	Foto: js

Unbürokratische Hilfe für die Knappertsbuschschule: Christine Miedl und Diana Schober, Sparda-Bank, Schulleiter Karl-Heinz Auer und die Schülerinnen Merve Sahin, Stefanie Krauß und Clara Alkan (v.l.). Foto: js

Bogenhausen · Etwa 100 Schüler der Hauptschule in der Knappertsbuschstraße haben Ganztagsunterricht – und sie alle brauchen mittags eine warme Mahlzeit. Doch nicht alle Eltern können sich den Essensbeitrag von 60 Euro im Monat leisten. Zwar gibt es Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln. Doch diese zu beantragen dauert lange. Um schnell und unbürokratisch helfen zu können, hat die Sparda-Bank der Schule am vergangenen Dienstag anlässlich der Eröffnung der neuen Filiale in der Denninger Straße 5.000 Euro gespendet.

»Das Problem wird immer größer, nicht nur hier«, sagt Karl-Heinz Auer, der Leiter der Schule – und er weiß es aus erster Hand. Viele seiner Schüler kommen nicht nur ohne Frühstück zum Unterricht. Auch für das Mittag­essen, das im Rahmen der Ganztagsbetreuung verpflichtend ist, reicht das Budget der Eltern oft nicht.

Gerade in den vergangenen Monaten habe sich die Lage zugespitzt. »Vielen Leiharbeitern ist plötzlich gekündigt worden«, berichtet der Schulleiter. Häufig könnten mit dem Arbeitslosengeld elementare Ausgaben wie das Essensgeld für die Kinder nicht mehr gedeckt werden. Bis Fördermittel beantragt und gewährt würden, vergingen oft Monate. Zwar müssen die Schüler in dieser Zeit nicht hungern. »Bei uns bekommt jedes Kind etwas zu essen«, betonte Auer. Bislang sei es gelungen, diese Zeiträume durch Verhandlungen mit der Catering-Firma und durch Zuzahlungen des Fördervereins zu überbrücken. Eine dauerhafte Lösung sei dies allerdings nicht.

Von Angelika Pilz-Strasser (Grüne), der Vorsitzenden des Bezirksausschusses Bogenhausen (BA 13), hat kürzlich die Sparda-Bank von dem Problem erfahren und sich entschlossen, Abhilfe zu schaffen. Am gestrigen Dienstag, 8. Dezember, überreichte die Unternehmenssprecherin Christine Miedl dem Schulleiter in einem der zum Speiseraum umgebauten Klassenzimmer einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro. »Mit diesem Geld wollen wir unbürokratische Handlungsspielräume eröffnen«, sagt sie. Die Bank spende regelmäßig für soziale Zwecke, »das haben wir auch schon vor der Finanzkrise getan.« Außer der schnellen Verfügbarkeit hat die Finanzspritze der Bank gegenüber den öffentlichen Zuschüssen jedoch noch einen weiteren Vorteil: »Staatliche Gelder werden an die Eltern überwiesen«, erklärt Auer. Die Spende hingegen komme den Kindern direkt zugute.

Die Knappertsbuschschule ist übrigens eine der ersten Schulen in München, die ein Ganztagesprogramm anbieten. Seit 2002 werden Kinder dort von 8 bis 16 Uhr von den Lehrern betreut. »Uns war es wichtig, diese Aufgabe selbst zu übernehmen und nicht an Erzieher abzugeben«, sagt die stellvertretende Schulleiterin Waltraud Moser. Der Unterricht verteilt sich über den ganzen Tag, zwischen den Schulstunden finden Gruppenarbeiten statt.

Mittags werden die Kinder in Klassenzimmern verköstigt. »Obwohl bei uns wesentlich mehr Schüler essen als am Hausenstein-Gymnasium, gibt es bei uns keine Mensa«, kritisiert Auer. Dort wurden 1,4 Millionen Euro in einen eigenen Speiseraum investiert – eine Summe, von der die Hauptschule nur träumen kann. »Das meiste Geld fließt in die Gymnasien«, klagt der Schulleiter. Die Hauptschulen würden dagegen meist vergessen. Deshalb sei er der Sparda-Bank für ihre außergewöhnliche Spende besonders dankbar. Julia Stark

Artikel vom 08.12.2009
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