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Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat 2009 viel erreicht
Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Zufrieden trotz knapper Kassen
Bürgermeisterin Ursula Mayer (re.) und Landrätin Johanna Rumschöttel vor der Bürgerversammlung im Gespräch. Foto: Schwarz-Mehrens
Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Viel zu berichten und viele Fragen gab es auf der gut besuchten Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle, zu der auch Landrätin Johanna Rumschöttel gekommen war. Bürgermeisterin Ursula Mayer blickte in ihrem engagierten Bericht zufrieden auf das zu Ende gehende Jahr und gab trotz knapperer Geldmittel einen zuversichtlichen Ausblick auf 2010.
Rumschöttel nannte den Bericht anerkennend einen »Parforceritt«, wie sie ihn noch bei keiner der Bürgerversammlungen erlebt habe, die sie derzeit im Landkreis besuche. Beim Jahresrückblick der Rathauschefin war die Einweihung der Umgehungsstraße der Höhepunkt. Zu den Akten kann das Projekt Ortsumgehung aber noch nicht gelegt werden. Wegen der Kostenmehrung beim Bau der Straße in Sonderbaulast will die Gemeinde noch einen Zuschuss vom Freistaat nachfordern. Zur innerörtlichen Verkehrsentlastung durch die Umgehungsstraße konnte die Bürgermeisterin erste Zahlen nennen. Wie Verkehrszählungen ergaben, hat sich das frühere Verkehrsaufkommen von 60.000 Fahrzeugen pro Tag in der Rosenheimer Straße um zwei Drittel und in der Münchner Straße um ein Drittel verringert. Dass die Gemeinde nicht nur viel für die Lebensqualität ihrer Bürger tut, sondern sich auch gemeinsam mit Ehrenamtlichen enorm für die Umwelt einsetzt, untermauerte Mayer mit dem Umweltjahr als drittem Mottojahr. Die erfolgreiche Umweltmesse wird im April 2010 wiederholt, im Oktober wird eine neue Lifestyle-Messe dazukommen.
Ihr Umweltengagement will die Gemeinde mit Unterstützung durch die Zukunftswerkstatt fortsetzen, um die Ziele der Energievision des Landkreises zu verwirklichen. Ein Schritt auf diesem Weg ist die Teilnahme beim Forschungsprojekt »Kommunaler Klimaschutz« der Technischen Universität München. Das Ergebnis aus diesem Projekt soll ein Energienutzungsplan sein, der vorgibt, wo welcher Energieeinsatz Sinn macht. Ein wertvoller Beitrag zum Gemeindeleben waren die vielen ehrenamtlichen Aktivitäten, die es neben der Zukunftswerkstatt auch in der Seniorenarbeit, Jugendförderung und in anderen Bereichen gibt. Zu den »Themen, die nerven« gehörte dagegen der Ärger mit dem Mobilfunk und der S-Bahn. Zudem machten Alkoholprobleme und Vandalismus von Jugendlichen zu schaffen. Mayers Ausblick auf das Jahr 2010 zeigte, dass die Gemeinde sich trotz geringerer Geldmittel viel vorgenommen hat, etwa den Bau eines Kinderhauses. Allerdings wird das eine oder andere Wunschprojekt – wie das Natur- beziehungsweise Freibad – auf der Strecke bleiben. Größtes und wichtigstes Projekt wird der Neubau des Gymnasiums sein, das in einem ÖPP-Modell (Öffentlich-Private-Partnerschaft) von einem Konsortium realisiert werden wird. Über das Konsortium soll noch bis Ende 2009 entschieden werden. Die Bauzeit wird voraussichtlich von März 2010 bis Schuljahresbeginn 2011/2012 dauern. Die Hauptlast der Kosten muss die Gemeinde schultern.
Dass Höhenkirchen-Siegertsbrunn wie andere Kommunen die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise zu spüren bekommt und den Gürtel enger schnallen muss, machten Mayers Ausführungen zur Haushaltslage deutlich. Nach ihrer Ansicht kann die Gemeinde trotzdem noch zufrieden sein. Auch wenn statt der erwarteten 5 Millionen nur 3,5 Millionen Euro an Gewerbesteuer eingenommen wurden. Die bisherige Einkommensteuerbeteiligung in Höhe von 5,3 Millionen Euro wird voraussichtlich erreicht werden. Auf der Ausgabenseite waren die Investitionen für Kinder und Jugendliche mit insgesamt 1,8 Millionen Euro ein großer Brocken. »Die müssen wir erst einmal erwirtschaften«, gab Mayer zu bedenken. Die Rücklagen sanken vor allem durch den Kauf der Muna und des Grundstücks für das Gymnasium auf 4,5 Millionen Euro. Die Gemeinde wird deshalb ihre künftigen Investitionen und Leistungen gut abwägen müssen. Ein Rezept gegen die Geldknappheit sah die Rathauschefin in der Neuansiedlung von Gewerbe. Dazu sollen die seit 18 Jahren unveränderten Hebesätze beitragen. Dazu soll auch das in Planung befindliche Gewerbegebiet »Siegertsbrunn Nord« verhelfen, für das es bereits interessante Bewerber gibt. »Wir können nicht nur auf die Einkommensteuerbeteiligung setzen, damit wir in Zukunft das nötige Geld haben«, lautete Mayers Fazit.
esm
Artikel vom 02.12.2009Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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