Gemeinschaftsprojekt von Ottobrunn und Putzbrunn

Ottobrunn/Putzbrunn · Krippe eröffnet

Salberghaus-Vorsitzender Bartholomäus Brieller, die Krippen-Leiterinnen Brigitte Ganzert und Doris Schüssl, Ottobrunns Rathauschef Thomas Loderer, Salberghaus-Leiter Wolfgang Pretzer und Pfarrer Christoph Nobs und Dekan Mathis Steinbauer.  Foto: mst

Salberghaus-Vorsitzender Bartholomäus Brieller, die Krippen-Leiterinnen Brigitte Ganzert und Doris Schüssl, Ottobrunns Rathauschef Thomas Loderer, Salberghaus-Leiter Wolfgang Pretzer und Pfarrer Christoph Nobs und Dekan Mathis Steinbauer. Foto: mst

Ottobrunn/Putzbrunn · Nach Jahren der Planung und einer nur elfmonatigen Bauzeit ist die neue Kinderkrippe im Anbau der Schule II in der Lenbach-Siedlung endlich fertig gestellt. Doch nicht nur Ottobrunn, auch die Nachbargemeinde Putzbrunn profitiert erheblich von dem Projekt: Träger der neuen Kindertagesstätte mit Platz für 48 Kleinstkinder ist das nur wenige Hundert Meter entfernte Salberghaus in der »Waldkolonie-Putzbrunn«.

Gleich in doppelter Hinsicht konnten sich die Kommunalpolitiker auf der Einweihungsfeier mit Segnung durch Vertreter der beiden Ottobrunner Kirchengemeinden freuen: Zum einen steht mit der Fertigstellung der neuen Kinderkrippe in der Schule II ein Projekt vor dem Abschluss, das den Gemeinderat seit Jahren beschäftigt und das helfen soll, die enorme Nachfrage in der Gemeinde nach Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder zu befriedigen.

Zum anderen ging der Zuschlag für die Trägerschaft an das Putzbrunner Salberghaus, wodurch die beiden Gemeinden kommunalpolitisch noch enger zusammenrücken. Entsprechend hochkarätig war das Aufgebot bei der Feier: Neben Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer (CSU), seinem Hauptamtsleiter Gerhard Sumper und anderen Rathausvertretern war der Vorstand des Salberghauses gekommen, darunter der Vorsitzende des Hauses, Bartholomäus Brieller, Salberghaus-Leiter Wolfgang Pretzer und die Krippenleiterinnen Doris Schüssl und Brigitte Ganzert. Beistand von oben für das 1,7 Millionen Euro teure Haus mit Platz für 48 Kinder im Alter von null und drei Jahren spendeten Christoph Nobs, Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde St. Magdalena, und sein Amtskollege aus der evangelischen Michaelskirche, Dekan Mathis Steinbauer. »Das ist ein guter Tag für die Familien in Ottobrunn«, freute sich der Rathauschef.

Wie nötig die Errichtung einer zusätzlichen Krippe in Ottobrunn war, zeigen die Belegungszahlen: Wie Loderer informierte, bestehe eine Nachfrage fast ausschließlich nach den »langen Varianten«, die eine Buchungszeit von sechs Stunden und länger vorsehen. Loderer führte diesen Umstand darauf zurück, dass selbst in einer wohlhabenden Gemeinde wie Ottobrunn in vielen Familien beide Elternteile auf den Broterwerb angewiesen seien. Bedarf sei auch weiterhin gegeben: »Mit dieser Krippe ist das Thema Kleinkinderbetreuung noch nicht erledigt«, diagnostizierte der Rathauschef.

Eine Besonderheit dieser Einrichtung ist ihre Situierung inmitten eines Schulgebäudes: In den oberen beiden Stockwerken des Hauses, das unmittelbar an den Haupttrakt der Schule angebaut ist, sind die Klassenzimmer eingerichtet, darunter ist wie eine Art Längsriegel das Krippengebäude eingeschoben. Schule und Kita sind durch ein spezielles Lüftungssystem nicht nur energetisch auf den ­neuesten Stand gebracht, auch Lärmimmissionen werden dadurch vermieden, wie der leitende Architekt Franz Balda von der Firma »Keiner und Balda« ausführte. Die 420 Quadratmeter große Krippe ist mit vier Grup- pen und Ruheräumen und den dazugehörigen Verwaltungsräumen sowie einer Nebenraumschiene mit Toilettenanlagen, Küche und Lagerfläche ausgestattet. Die Kosten für den Bau betragen knapp 1,7 Millionen Euro, wobei sich der Freistaat mit rund 57 Prozent beteiligt.

Ein Glücksfall ist das Haus nicht nur für Ottobrunn, sondern auch für das Salberghaus. Dass der Zuschlag auf die Katholische Jugendfürsorge in dem Zentrum für Entwicklungsförderung und Therapie von Kleinkindern gefallen ist, kommt nicht von ungefähr: Das Salberghaus hat Brieller zufolge große Erfahrung in der Trägerschaft von Kindertageseinrichtungen. So betreibt es Einrichtungen in der Landeshauptstadt München zwei Krippen, eine in der Innenstadt, eine andere in der Messestadt Riem.

2007 wurde eine weitere Krippe im Haus selbst eingerichtet. Auf die damit verbundene pädagogische Ausrichtung sei man bestens spezialisiert, hob Schüssl hervor. Diese sieht eine Mischung von spielerischen und kreativen Elementen sowie speziellen Bildungsinhalten vor und steht bereits unter dem Motto »Lebenslanges Lernen«. »Ein Säugling kommt beziehungsfähig und wissensdurstig auf die Welt. Die ersten drei Lebensjahre sind entscheidend für die weitere Entwicklung des Kindes«, weiß die Krippenleiterin. Die Eltern sollen bestmöglichst in die Arbeit eingebunden werden: »Eine enge Vernetzung zwischen Einrichtung und Familie ist wichtig.«

mst

Artikel vom 25.11.2009
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