Rosmarie-Theobald-Musikschule und Ballettschule feiern

Ottobrunn · Aus Liebe zur Kultur

Freuen sich gemeinsam auf die Festveranstaltungen zum 40-jährigen Jubiläum: (v. l.) Robert Jobst-Förster, Carolin Ebnet, Annabell Karl, Marcella Weber und Andrea Beyer.  Foto: Woschée

Freuen sich gemeinsam auf die Festveranstaltungen zum 40-jährigen Jubiläum: (v. l.) Robert Jobst-Förster, Carolin Ebnet, Annabell Karl, Marcella Weber und Andrea Beyer. Foto: Woschée

Ottobrunn · Gleich vier Tage lang feiern die Rosmarie-Theobald-Musikschule (RTM) und die Ballettschule Ottobrunn ihren gemeinsamen 40. Geburtstag. Bemerkenswert ist das runde Jubiläum der RTM vor allem deshalb, weil die Musikschule auf eine Privatinitiative, praktisch aus dem Nichts, gegründet wurde.

Die Namensgeberin und Begründerin Rosmarie Theobald zog 1969 mit ihren sechs Kindern und ihrem Mann Norbert von München nach Ottobrunn. Da sie für ihre Kinder kein geeignetes kulturelles Angebot vorfand, gründete sie kurzerhand die Musikschule, die sich schnell großer Beliebtheit erfreute. Weil es damals auch um das sportliche Angebot nicht ­rosig in Ottobrunn bestellt war, gründete sie zusammen mit Edith Eder-Demharter auch noch die Ballettschule Ottobrunn. Bei einer Pressekonferenz berichtete Carolin Ebnet, die an beiden Schulen von Beginn an Schülerin war und heute als Musikschullehrerin an der RTM arbeitet, von den Anfangsjahren der kulturellen Einrichtungen. »Es gab eine Flut von Kindern, die in die Musik- oder in die Balletschule gingen. Damals gab es noch keine großen Ansprüche an Musiklehrer, es reichte, wenn man ein Instrument spielen konnte«, erinnerte sich Carolin Ebnet.

Rosmarie Theobald sei ständig vor Ort gewesen, hätte jeden Schüler und jeden Lehrer beim Namen gekannt und auch viele der Auftritte mitorganisiert und sei im Notfall immer auch wieder mal für erkrankte Lehrer eingesprungen, erinnert sich die heutige Musikschullehrerin. Theobald sei es auch gewesen, die sie auf die Idee gebracht habe, als Musiklehrerin zu arbeiten, erklärte Ebnet weiter. Umso tiefer sei das Loch gewesen, in das die Musikschule gefallen sei, als Rosmarie Theobald bei einem Autounfall 1983 tödlich verunglückte. Zu dem Verlust der charismatischen Persönlichkeit kamen auch andere Probleme auf die Musikschule zu, denn es galt aus den verschiedenen Musikschullehrern ein Team zu schmieden und gleichzeitig neue Standards für den Unterricht festzulegen. 1992 übernahm Robert Jobst-Förster die Leitung der Musikschule. Seine Aufgabe war es auch, die Musikschule durch finanziell schwierige Zeiten zu lotsen, denn aufgrund von rückläufigen Mittel musste auch die Gemeinde Ottobrunn, die die Musikschule mitfinanziert, unliebsame Sparmaßnahmen durchsetzen. Seit 2008 kann die Musikschule aber wieder auf vermehrte Unterstützung durch die Gemeinde zählen, freut sich Jobst-Förster. Derzeit werden die 820 Schüler von 32 Lehrern betreut. Auch die Ballettschule Ottobrunn freut sich wachsender Beliebtheit. 580 Schüler besuchen die Kurse, die Nachfrage ist ungebrochen. Annabell Karl hat auch als Schülerin dort angefangen und unterrichtet heute selber an der Ballettschule.

Der Zusammenhalt in den Klassen sei großartig, der Respekt zwischen Schüler und Lehrer aber auch zwischen den Schülern sei enorm, so Karl. »Hier lernt man nicht nur tanzen, hier lernt man fürs Leben«, betont die dynamische junge Frau. Von der Freude am Tanz und der Liebe zur Musik sind auch die Aufführungen zum Jubiläum geprägt.

Fest-Programm mit tollen Aufführungen

Am Dienstag, 24. November, beginnt der Festreigen mit einem Festkonzert der RTM um 19.00 Uhr im Festsaal des Wolf-Ferrari-Hauses. In der ersten Hälfte des Konzertes zeigen die Schüler und Lehrer das ganze Repertoire der Musikschule, das von Volksmusik-Gruppen bis hin zum Gitarren-Ensemble reicht. Die zweite Hälfte des Festabends bestreiten die Brüder Johannes Tonio Kreusch (Gitarre) und Cornelius Claudio Kreusch (Klavier). Die beiden bekannten und erfolgreichen Musiker stammen aus Ottobrunn und haben dort auch die RTM besucht. Die Moderation des Abends übernimmt der Musikschulleiter Robert Jobst-Förster.

Am Freitag, 27. November (19.00 Uhr), und am Sonntag, 29. November (11.00 Uhr), führt die Ballettschule das Stück »Ein Tag in Paris« auf. In die »Stadt der Liebe« entführen die Ballettschüler und Lehrer das Publikum, erklärt Ballettschul-Leiterin Marcella Weber. 140 Mitglieder der Ballettschule sind an der Aufführung beteiligt, die zahlreichen Helfer hinter der Bühne gar nicht mitgerechnet. Zauberhafte Kostüme, ein wunderschönes Bühnenbild und ein großes Repertoire an tänzerischen Aufführungen wird den Zuschauern geboten.

Karten für die drei Aufführungen gibt es beim Kartenvorverkauf an der Kasse im Wolf-Ferrari-Haus und unter Telefon 60 80 83 02. Der Eintritt kostet jeweils zwischen 22 und 25 Euro.

Umsonst ist der Eintritt zum gemeinsamen Festakt am Samstag, 28. November, der um 17.30 Uhr ebenfalls im Wolf-Ferrari-Haus stattfindet. Die Moderation übernimmt an diesem Abend Christof Stolle. Abwechselnd zeigen die beiden Kultureinrichtungen ihr Können und ihre Liebe zur Kunst.

hw

Artikel vom 18.11.2009
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