Hauptschule veranstaltet Rallye zur Berufsorientierung

Au · Pilot, Stuntman oder Astronaut

An einem der vielen Infostände, konnte dieser Schüler schon mal testen, welcher Beruf für ihn in Frage kommt. 	Foto: VA

An einem der vielen Infostände, konnte dieser Schüler schon mal testen, welcher Beruf für ihn in Frage kommt. Foto: VA

Au · Würden alle Jungen, die diesen Berufswunsch hegen, tatsächlich Profifußballer werden, müssten alle Grünflächen Deutschlands in Bolzplätze umgebaut werden. Um alle zukünftigen Astronauten mit Arbeit zu versorgen, sollte man besser gestern als heute die Raumschiffproduktion drastisch steigern. Würden alle Mädchen, die sich das mit zwölf wünschen, wirklich Tierärztin werden, müsste Deutschland ein einziger großer Zoo werden, um alle mit Arbeit zu versorgen.

Bei vielen jungen Erwachsenen klaffen Traumberuf und berufliche Wirklichkeit oft weit auseinander. Vor allem Hauptschüler sind noch jung, wenn sie nach der neunten Klasse in die Berufswelt übertreten sollen und haben meist nur geringe Erfahrung mit der Arbeitswelt gemacht. Damit der Berufseinstieg leichter gelingen kann, ist die Heranführung der Schüler in die Arbeitswelt mit der sogenannten »Berufsorientierung« immer mehr ein zentraler Schwerpunkt im Bildungskanon der Hauptschule geworden.

Die Hauptschule an der Wittelsbacherstraße veranstaltete deshalb für die über 100 Schüler der achten Klassen eine großangelegte Jobrallye zur Berufsorientierung. Ziel dieser Rallye war, dass sich alle Schüler konstruktiv Gedanken machen, welches Berufsfeld für sie nach dem Schulabschluss in Frage kommen könnte. Darüber hinaus konnten sie direkt vor Ort mit den Firmen in Kontakt treten, sich mit besonderen Fähigkeiten und Interessen für spätere Bewerbungen in Position bringen und damit Werbung in eigener Sache betreiben. Die Firmenvertreter hatten die Möglichkeit, Schüler als Praktikanten und als Auszubildende für ihr Unternehmen zu gewinnen.

Bei der Jobrallye mussten die Schüler Aufgaben aus den Berufsfeldern Handel, Dienstleistung, Gesundheit und Handwerk lösen. Dabei stand die praktische Ausführung im Vordergrund. So lernten sie beim Thema Dienstleistung, wie richtig telefoniert wird oder im Bereich Handwerk, wie man aus einzelnen Holzteilen eine Bogenbrücke bauen kann. Im Bereich Handel wurden auf insgesamt vier Stationen die Aspekte Werbung, Verkauf, Präsentation und Inventur mit schülerorientierten Fragestellungen und Arbeitsaufträgen in Teamarbeit getestet. So erhielten die Schüler beispielsweise Gelegenheit, an einem Fotostand eine Produktpalette präsentationsfertig zu positionieren, zu fotografieren und auszudrucken.

Das Feedback der Jugendlichen war durchwegs positiv. Beim späteren Aufräumen wurden die Lehrer wiederholt mit der Frage angesprochen: »Raten Sie mal, für was ich besonders geeignet bin?« Und nein, diesmal war kein Tierarzt, Pilot oder Stuntman als Berufsziel dabei. Die Jugendlichen sahen sich jetzt als zukünftige Mechatroniker, Restaurantfach- oder Werbekaufleute.

Artikel vom 17.11.2009
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