Anwohner beklagen Lärmbelästigung

Ottobrunn · Wirbel um Buslinie 222

Alfred Piller, Petra Rossmanith und Margret und ­Rudolf Beer (v. l.), die Anwohner des Ranhazweges sind, halten das Busaufkommen in der engen Straße für zu hoch. Foto: mst

Alfred Piller, Petra Rossmanith und Margret und ­Rudolf Beer (v. l.), die Anwohner des Ranhazweges sind, halten das Busaufkommen in der engen Straße für zu hoch. Foto: mst

Ottobrunn · Wirbel um die Buslinie 222: Anwohner des Ranhazweges wehren sich dagegen, dass die Linie weiterhin durch ihre Straße verläuft. Sie fordern eine Umleitung über die Unterhachinger Straße und verweisen darauf, dass der Ranhazweg einspurig sowie als 30er-Zone ausgewiesen sei und ein so hohes Verkehrsaufkommen nicht verkrafte.

Rund 70 Betroffene haben sich in einer Unterschriftenliste eingetragen, Initiatorin Nicole Dittmann erwägt rechtliche Schritte, sollte die Gemeinde der Forderung nicht nachkommen: »Der Zustand mit der Buslinie 222 durch den Ranhazweg ist für uns nicht zumutbar und daher nicht hinzunehmen.«

Zum Hintergrund: Die Verlängerung der Linie vom Ikea-Gelände auf Taufkirchener Flur über das Phönixbad am Haidgraben bis zur S-Bahn-Haltestelle war 2008 auf Wunsch von Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) und zahlreichen Gemeinderatsmitgliedern zustande gekommen. Immer wieder wurde im Gremium der Missstand beklagt, dass die Linie keine Verbindung vom Hachinger Tal in den südöstlichen Landkreis herstellt.

Wer bis Dezember vergangenen Jahres vorhatte, vom Hachinger Tal zum Phönixbad mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu gelangen, der musste eine regelrechte Odyssee in Kauf nehmen. So fuhr die Linie 222 zwar am Taufkirchener S-Bahnhof los, sie endete aber auf dem Ikea-Gelände. Von dort zum Sportpark am Haidgraben in Ottobrunn sind es noch einmal gut 300 Meter, eine öffentliche Anbindung gibt es nicht. Um diesem Missstand abzuhelfen, hatten sich Gemeinderatsmitglieder für eine Verlängerung der Linie stark gemacht. Auch in Taufkirchen war die Maßnahme begeistert aufgenommen worden, einen starken Fürsprecher hatte Loderer im Taufkirchener Bürgermeister Jörg Pötke (ILT). Eine Interessenabwägung mit Anwohnern des Ranhazweges, durch den die Linie seitdem führt, war indes versäumt worden – zumindest aus Sicht Dittmanns und zahlreicher anderer Beschwerdeführer, die darüber klagen, dass man schlicht über ihre Köpfe hinweg entschieden habe. Sie verweist darauf, dass wöchentlich über 86 Busse der Linie durch die Straße donnerten – ein untragbarer Zustand. »Die Buslinie belastet aufgrund ihrer sehr hohen Fahrtenfrequenz den Ranhazweg übermäßig und schränkt damit die Lebensqualität der Anwohner durch enorme Lärm- und Verkehrsbelästigungen erheblich ein. Die Fahrten und damit einhergehend die Lärmbelästigungen beginnen bereits in den frühen Morgenstunden und enden erst abends um 21.00 Uhr.« Insgesamt müsse die Straße pro Woche über 30.000 Fahrzeuge aushalten.

In der Gemeinde hat man das Problem schon seit längerem im Blick. So äußerte sich Loderer auf der Bürgerversammlung erfreut darüber, dass es gelungen sei, die Linie 221, die ebenfalls durch den ­Ranhazweg verläuft, ab Dezember diesen Jahres durch die Unterhachinger Straße zu leiten. Auch an einer Verlegung der Linie 216 arbeite man mit Hochdruck: »Unser Ziel ist es, die Linie 216 aus dem Ranhazweg rauszuhalten.«! An der Linie 222 wollen die Mandatsträger jedoch festhalten. Wie Erika Aulenbach, Vorsitzende der »Bürgervereinigung Ottobrunn« (BVO), erklärte, sei sie sinnvoll und werde von den Ottobrunnern gewünscht.

Sie regte jedoch an, die beiden Haltestellen am westlichen und am östlichen Ende des Ranhazweges in den Haidgraben beziehungsweise in die Ottostraße zu verlegen.

mst

Artikel vom 11.11.2009
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