Haus für Weiterbildung im Blick

Neubiberg · Energie sparen

Neubiberg · Eine Rundum-Erneuerung für das Haus für Weiterbildung beschloss der Neubiberger Gemeinderat bei seiner Sitzung am 27. Oktober. Für etwa 1,75 Millionen Euro wird das Gebäude energetisch saniert: Erker, Kelleraußenwände und Dachterrasse werden gedämmt, die Fenster komplett erneuert.

Nur der Dämmwert der Klinkerfassade kann nicht verbessert werden, da der dahinter befindliche Hohlraum für eine Dämmung nicht ausreicht. Da aber das Erscheinungsbild des Hauses durch die Sanierung so wenig wie möglich verändert werden soll, kann die Fassade nicht verbessert werden. So erklärte es die verantwortliche Architektin Claudia Schreiber, deren Vater das Gebäude vor gut 30 Jahren entworfen und gebaut hatte. »Wir wollen der Fassade treu bleiben«, versprach sie. Als Verbesserung in diesem Bereich bleiben daher nur die Fenster. Diese sollen nun mit einem sehr guten Glas ausgestattet werden. Da nicht mehr alle Fenster zu öffnen sein werden, fällt auch der problematischere Rahmenanteil geringer aus. Die zukünftigen Rahmen sollen außen aus dunklem Alu, innen aus Holz sein.

Zum Glück für die Gemeinde muss diese die hohe Investition für die Sanierung nicht alleine stemmen. Sie bekommt einen Zuschuss von 1,29 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II, so dass der Gemeinde nur mehr ein Eigenanteil von 464.000 Euro bleibt. Weitere 34.000 Euro bewilligten die Räte gleichzeitig für die Erneuerung der inzwischen fast 30 Jahre alten Küche. Die Gemeinde erhofft sich durch die Sanierung eine jährliche Energieeinsparung im Gegenwert von zirka 8.000 Euro. Viel zu wenig, findet Eva-Maria Kahlenberg von der CSU. »Das ist doch eine Frage der Amortisation«, gab sie zu bedenken. Schon bis zur Amortisation des Eigenanteils der Gemeinde würden 52 Jahre vergehen, bezogen auf die gesamte Summe wären das sogar über 200 Jahre. »Wir sollten auch mit Steuermitteln nicht verschwenderisch umgehen«, forderte Kahlenberg, die auch die Verwendung von Aluminium-Fensterrahmen kritisch sah. »Alu braucht bei der Herstellung besonders viel Energie«, erinnerte sie. Nach ihrer Ansicht wäre der Energievision der Gemeinde besser gedient, wenn das Geld statt für die Sanierung des Hauses für Weiterbildung zum Beispiel in Fotovoltaik-Anlagen investiert würde.

Dennoch sind »die eingesparten Kohlendioxid-Ausstöße es wert«, fand SPD-N.U.B-Mitglied Maria Weiß. Und auch Maximilian Heyland von den Freien Wählern N@U winkte ab. Schließlich sei das Vorhaben ja durch die Regierung von Oberbayern bewertet worden. »Wir können uns glücklich schätzen, dass wir in das Programm aufgenommen wurden«, mahnte er im Blick auf die erwarteten Fördergelder. Und die will sich die Mehrheit der Gemeinderäte nun auf gar keinen Fall durch die Lappen gehen lassen. Gegen die Stimmen der vier CSU-Gemeinderäte stimmten sie mehrheitlich für die Sanierung.

Pietsch

Artikel vom 11.11.2009
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