20 Jahre ehrenamtlich für andere gearbeitet

Grünwald · Bezirksmedaille verliehen

Bezirkstagspräsident Josef Mederer verlieh Josef Schwedner die Bezirksmedaille. Foto: Privat

Bezirkstagspräsident Josef Mederer verlieh Josef Schwedner die Bezirksmedaille. Foto: Privat

Grünwald · Als Zeichen seiner Anerkennung kann der Bezirk Oberbayern Menschen, die sich in besonderer Weise um das Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille verleihen. Zu den Geehrten in diesem Jahr zählte auch Josef Schwendner aus Grünwald bei München.

Er erhielt seine Auszeichnung auf eige- nen Wunsch während einer Veranstaltung im »Isar-Amper-Klinikum gemeinnützige GmbH Klinik Taufkirchen (Vils)«, dem ehemaligen Bezirksklinikum Taufkirchen, für das sich Schwendner jahrzehntelang eingesetzt hat.

In seiner Rede betonte der Bezirkstagspräsident Josef Mederer »die Notwendigkeit eine Kultur der Anerkennung und Wertschätzung der Ehrenamtlichkeit« zu entwickeln, denn »nur wenn ehrenamtliches Engagement auch öffentlich gewürdigt wird, werden die Menschen weiterhin ihre Tatkraft zur Verfügung stellen.«

Bezirkstagspräsident Mederer erklärte: »Das Gesundheitswesen und alle seine Reformen bieten immer wieder Anlass zu Diskussionen, sei es in der Politik oder am häuslichen Mittagstisch. Da lässt sich wunderbar argumentieren und polemisieren. Anders ist es, wenn man als Patient oder Angehöriger eines Patienten direkt mit Krankheiten und Krankenhäusern in Berührung kommt. Dann ändert sich schnell die Sichtweise. Oft ist man dann froh, wenn es einen Ansprechpartner gibt, der sich dann der eigenen Sorgen und Nöten annimmt. Jemanden, der diese Aufgabe gern übernommen und sich den Belangen der Patienten angenommen hat, ist Josef Schwendner aus Grünwald bei München. Ihn ehren wir heute für seine Tätigkeit als Patientenfürsprecher. Er war über 20 Jahre hinweg an der Klinik Taufkirchen an der Vils tätig. Sie gehört zu den ›Isar-Amper-Kliniken‹ des Bezirks Oberbayern.

Stellen Sie sich vor, meine sehr verehrten Damen und Herren, die Vereinbarung über Herrn Schwendners Mitarbeit wurde insgesamt neunmal verlängert! So zufriedenstellend war die Zusammenarbeit für beide Seiten. In dieser Zeit kam es zu einem immer rascheren Wandel des Krankenhauswesen und der psychiatrischen Versorgung. Besonders in Taufkirchen wurde der Übergang von einem Langzeit- zu einem Akutkrankenhaus aufgrund der Patientenstruktur besonders intensiv vollzogen.

In Ihrer Tätigkeit als Patientenfürsprecher, verehrter Herr Schwendner, verstanden Sie sich immer als Anwalt und Mittler für die Patientinnen und Patienten. Ihrer langjährigen Berufs- und Menschenerfahrung ist es zu verdanken, dass Sie stets auf Vermittlung und Ausgleich bedacht waren. Patienten wie Krankenhausleitung schätzten die konstruktive Zusammenarbeit mit Ihnen gleichermaßen. Auch wenn es natürlich manchmal bei der Erfüllung von Anliegen Grenzen gab. Auf diese Tätigkeit waren Sie durch Ihren Beruf optimal vorbereitet. Ihr Lebensweg führte sie von Stallwang im niederbayerischen Landkreis Bogen und nach Krieg und Gefangenschaft an das Sozialgericht München. Dort waren Sie als Richter tätig und wirkten auch 13 Jahre als Vizepräsident.

In Ihren Jahren als Richter haben Sie vermutlich nahezu alle Höhen und Niederungen des menschlichen Daseins kennen gelernt. Doch statt nach dem Ausscheiden aus dem Richteramt sich zur Ruhe zu setzen – was Ihnen unwidersprochen zugestanden hätte – übernahmen Sie die Aufgabe als Patientenfürsprecher und wechselten dazu als »Teilzeitkraft« ins Lehramt. An der Berufsfachschule für Krankenpflege der Klinik Taufkirchen unterrichteten Sie »Sozialrecht«.

Nach über 20 Jahren als Patientenfürsprecher nahmen Sie nun zum vergangenen Jahreswechsel endgültig Abschied aus Taufkirchen. Nach diesen vielen, vielen Jahren im Einsatz für andere wünsche ich Ihnen nun einen wirklich geruhsamen Ruhestand, den Sie sich mit 89 Jahren ja nun wirklich verdient haben!«

Artikel vom 11.11.2009
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