Lärmschutz-Beschwerden verzögern Bau des Pflegeheims an der Effnerstraße

Bogenhausen · 2010 soll Spatenstich sein

Auf Druck der Anwohner hat die Stadt den Bebauungsplan für das Pflegeheim nachgebessert. 	Foto: München Stift GmbH

Auf Druck der Anwohner hat die Stadt den Bebauungsplan für das Pflegeheim nachgebessert. Foto: München Stift GmbH

Bogenhausen · Seit Jahren kämpft der Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) darum, dass der Stadtteil wieder ein städtisches Pflegeheim erhält. Mitte 2010 soll es nun endlich so weit sein: In der Effnerstraße soll eine stationäre Einrichtung mit Seniorenwohnungen gebaut werden. Grund für die lange Verzögerung des Vorhabens waren Bedenken der Anwohner bezüglich Lärmbelästigung – doch diese sind, laut der BA-Vorsitzenden Angelika Pilz-Strasser (Grüne), inzwischen ausgeräumt.

Wenn alles nach Plan verläuft, wird es im Sommer 2012 in Bogenhausen unter der Trägerschaft der München Stift GmbH wieder ein städtisches Pflegeheim geben. Im kommenden Jahr soll nach Auskunft von Fabian Riedl, Sprecher des Sozialreferats, Ersatz für das Altenheim an der Effnerstraße geschaffen werden, das bereits 2005 abgerissen wurde. Am gleichen Standort ist ein Neubau mit 175 Pflegeplätzen vorgesehen. In den oberen Etagen soll es außerdem 33 Wohnungen geben, in denen ältere Menschen selbstständig leben, aber bei Bedarf betreut werden können. Die Bauarbeiten beginnen im kommenden Sommer.

Der BA hat damit eines seiner langjährigen Ziele erreicht. »Seitdem das ehemalige Altenheim geschlossen hat, setzen wir uns dafür ein, wieder eine derartige Einrichtung im Viertel zu bekommen«, sagt Pilz-Strasser. Wie wichtig stationäre Pflege in Wohnortnähe ist, weiß sie aus erster Hand. »Wenn Angehörige immer durch die ganze Stadt fahren müssen, um sich um pflegebedürftige Verwandte zu kümmern, ist das eine große Belastung«, erklärt die hauptberufliche Ärztin und ehrenamtliche Stadtteilpolitikerin. Auch für die Betroffenen selbst sei es ein großer Gewinn, die letzten Jahre in vertrauter Umgebung zu verbringen: »Das gibt den Leuten das Gefühl von Heimat.«

Doch weshalb hat die Stadt so lange mit dem Bau der neuen Einrichtung gewartet? »Das lag an Anwohnerbeschwerden«, sagt Riedl. Das Gebäude soll nämlich nah an der Straße errichtet werden. Dies hätte jedoch zur Folge, dass der Verkehrslärm der stark befahrenen Effnerstraße reflektiert und es im nahen Umfeld noch lauter wird. »Dagegen haben sich die Leute gewehrt«, erinnert sich Pilz-Strasser. Die Stadt habe mit einer Überarbeitung des Bebauungsplans reagiert, die sich jedoch lange hingezogen habe. »Die Fassade wird nun stufenweise nach hinten abgesetzt und zusätzliche Bäume werden als Lärmschutz gepflanzt«, so die BA-Chefin. Außerdem werde eine Lärmschutzwand errichtet. Wem es dann immer noch zu laut ist, kann sich zudem auf Kosten der Stadt Schallschutzfenster einbauen lassen. »Auf Antrag erstattet die Verwaltung bei den westlich der Effnerstraße gelegenen Anwesen den Betrag«, sagt Pilz-Strasser.

Sie selbst habe den Eindruck, dass die Bedenken der Anwohner nach dem Einlenken der Stadt verstummt seien: »Auf der vergangenen Bürgerversammlung habe ich zu dem Thema nichts mehr gehört.« Daher gehe sie davon aus, dass die Nachbarn mit dem geänderten Bebauungsplan zufrieden seien und dem Projekt nun nichts mehr im Wege stehe. Julia Stark

Artikel vom 10.11.2009
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