Oberschleißheimer wollen Oberschleißheimern mit einer Art Tafel helfen

Oberschleißheim · Hilfe für Familien in Not

Deniz Dadli, Leiter der Jugendfreizeitstätte Planet ,O’, arbeitet zusammen mit der Gemeinde und dem Pfarrverband am »Oberschleißheimer Tisch«. 	Foto: mka

Deniz Dadli, Leiter der Jugendfreizeitstätte Planet ,O’, arbeitet zusammen mit der Gemeinde und dem Pfarrverband am »Oberschleißheimer Tisch«. Foto: mka

Oberschleißheim · Untätigkeit ist seine Sache wirklich nicht Deniz Dadli (40), Diplom-Sozialpädagoge und Teamleiter der Jugendfreizeitstätte Planet ,O’, kurbelt immer wieder neue Projekte an, wenn es darum geht, Menschen in Not zu helfen. Drei Jahre ist es jetzt etwa her, dass er in seiner Umgebung den Sinn »für weltweite Armut wecken« wollte. »Aber ich habe Wert darauf gelegt, dass es immer etwas Greifbares ist, etwas, wo man tatsächlich nachverfolgen kann, wo und in welcher Form die Hilfe ankommt«, sagt Dadli.

So hatte er im letzten Jahr in Südindien den Bau von zwei Wasserbrunnen ins Leben rufen können. Zusammen mit Jugendlichen war er dann auch vor Ort, »damit die Jugendlichen, die ja die Spenden zusammengetragen haben, sehen, was mit dem Geld passiert.«

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»Bedürftige gibt es aber nicht nur in Indien«, weiß Deniz Dadli. »Auch hier bei uns gibt es viele Menschen in Not.« Und genau hier will Dadli zusammen mit dem Pfarrverband und der Gemeinde mit seiner neuen Idee ansetzen, Oberschleißheim soll Oberschleißheim helfen, lautet das Motto. »Im Augenblick sammeln wir noch Ideen, arbeiten noch an dem Gesamtkonzept«, verrät er. Und weiter: »Unsere Gedanken gehen in Richtung einer Organisation wie ›Die Tafel‹«. Schirmherrin des Projektes ist Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler.

Erste Schritte wurden bereits im Juni unternommen. »Es sind viele Organisationen, die uns dabei unterstützen und in der verhältnismäßig kurzen Zeit haben wir bereits nahezu 6.000 Euro sammeln können.« Jetzt geht es darum, die Organisation und Logistik zu konzipieren. Dadli: »Wir brauchen einen Lagerraum. Auch möchten wir, dass die Zuwendungen möglichst diskret ablaufen können, sodass die Hemmschwelle für die Betroffenen möglichst gering bleibt«, sagt Dadli.

Im Januar oder Februar hofft Dadli soweit zu sein, dass mit dem Projekt, das aber anders als die klassische Tafel, nicht nur auf Lebensmittelspenden beschränkt sein soll, begonnen werden kann. »Eigentlich sind es ja zwei verschiedene Dinge, die wir in Angriff nehmen«, erklärt Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler. »Zum einen nämlich den Oberschleißheimer Tisch, Tafel können wir es nicht nennen, denn dieser Begriff ist geschützt, und zum zweiten das Projekt Familien in Not.« Ebenso wie Dadli hofft auch Elisabeth Ziegler, dass man in den ersten Monaten des neuen Jahres soweit ist, mit der tatkräftigen Hilfe beginnen zu können. »Wir werden dafür natürlich auch viele ehrenamtliche Helfer brauchen und rühren deshalb dafür ganz kräftig die Werbetrommel.« Wie Dadli, legt auch Ziegler besonderes Gewicht auf die Auswahl der Räume. »Die Diskretion ist dabei einfach wichtig«, sagt sie.

Für den Tisch zeichnet hauptsächlich die Caritas verantwortlich, während Familien in Not von mehreren Organisationen betreut wird. Für beides soll auch auf der Benefizgala des TSV und der Musikvereinigung am Samstag, 28. November, um 19 Uhr im Bürgersaal, Geld zusammenkommen. Der Gesamterlös der Veranstaltung kommt dann den beiden neuen Projekten in vollem Unfang zugute. mka

Artikel vom 10.11.2009
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