Redakteurin Heike Woschée zum Thema: „Der Leihopa kommt“ – Senioren betreuen Kinder

München · So seh ich das

Die Großfamilie, wie man sie von früher kannte, befindet sich deutlich auf dem Rückzug. Hohe Scheidungsraten, flexible Arbeitszeiten und fast uneingeschränkte Mobilität gestalten das Zusammenleben schwieriger. Moderne Zeiten verlangen deshalb auch moderne Maßnahmen, denn die Geborgenheit und der Rückhalt, den das gemeinsame Leben am Ort den Familienmitgliedern geboten hat, ist durch nichts zu ersetzen.

Was aber tun, wenn die familiären Bindungen im nahen Umkreis fehlen? Kreative Köpfe sind gefragt, neue Wege, wie beispielsweise dieses Leihopa- und Leihomaprojekt, zu finden. Geholfen ist hier allen Beteiligten, denn was gibt es Schöneres für ein Kind, als von seinen Großeltern verwöhnt zu werden, nach Herzenslust spielen zu können und jemanden zu haben, der mit unendlicher Geduld zuhört, spielt oder Geschichten erzählt, wie es nur Großeltern können. Aber auch für die ältere Generation bietet dieses Modell viele Vorteile.

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Der Kontakt zur Jugend bleibt erhalten, wenn diese in der eigenen Familie fehlt. Auch wenn das Modell für Kinder bis zwölf Jahre angedacht ist, werden viele der Beziehungen auch über diesen Geburtstag hinaus bestehen, denn auch (oder gerade) Teenager brauchen den Rat und die Fürsorge Älterer. Schön, wenn sich dann auch später, falls die Leihomas und Leihopas vielleicht auf Hilfe angewiesen sein sollten, die Kontakte als tragfähig erweisen. Liebe kann man nicht kaufen, aber schenken. So seh ich das.

Artikel vom 05.11.2009
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