Heckscher-Klinik feiert 80. Geburtstag und ehrt Freunde und Helfer

Giesing/Harlaching · Hohe Auszeichnung für Karin Stoiber

Dr. Franz-Josef Freisleder und Bezirkstagspräsident Josef Mederer gratulieren Karin Stoiber zur Verleihung der Bezirkstagsmedaille in Gold. Foto: hw

Dr. Franz-Josef Freisleder und Bezirkstagspräsident Josef Mederer gratulieren Karin Stoiber zur Verleihung der Bezirkstagsmedaille in Gold. Foto: hw

Giesing/Harlaching · Die Nachfrage nach psychotherapeutischer Betreuung von Kindern und Jugendlichen wächst. Allein im ambulanten Bereich stieg die Nachfrage in den letzten Jahren von 2000 Fällen auf 10.000 Fälle, erklärte der ärztliche Direktor der Heckscher-Klinik, Franz-Josef Freisleder, anlässlich der Verleihung der Bezirksmedaille in Gold an Karin Stoiber. Die Anforderungen an die Klinik und ihre rund 400 Mitarbeiter stiegen ständig, deshalb sei es wichtig, Freunde und Sponsoren zu haben, die die wichtige Arbeit unterstützen.

Die Ehefrau des ehemaligen Ministerpräsidenten wurde für ihr langjähriges Engagement für die Klinik, die 2003 von Schwabing nach Giesing zog, geehrt. 1929 hatte die großzügige Spende von August Heckscher den Bau der Klinik möglich gemacht, erinnerte Dr. Freisleder. In den 80er- Jahren wurde die Klinik für die wachsenden Ansprüche zu klein, doch es dauert bis 1997 bis endlich grünes Licht von der bayerischen Staatsregierung für einen dringend nötigen Neubau bewilligt wurden. In seiner Laudatio würdigte Bezirkstagspräsident Josef Mederer dabei das besondere Engagement, dass Karin Stoiber dabei an den Tag gelegt hatte. Auch in den kommenden Jahren habe sie maßgeblich zur Öffentlichkeitsarbeit der Klinik beigetragen und immer wieder wichtige Kontakte zwischen Sponsoren und der Klinik geknüpft. »Damit konnten im neuen Haus diverse Extras realisiert werden, zu denen sonst keine öffentlichen Mittel zur Verfügung gestanden hätten. Als Schirmherrin des Neubauprojekts nützten Sie Ihre Bekanntheit zum Wohle der Einrichtung«, würdigte Josef Meder das Engagement von Karin Stoiber. Sichtlich gerührt nahm sie die Auszeichnung und Urkunde entgegen, genauso freute sie sich aber über ein Ständchen, dass ihr eine Musikgruppe aus der Heckscher- Klinik brachte. Zum 80. Geburtstag der Klinik habe es von einer besonders großzügigen Spenderin Geld für den Anbau eines dringend benötigten Hörsaals gegeben, der nun auf das Dach der Klinik, die auch Lehrkrankenhaus ist, gesetzt wird.

In der Klinik leben rund 190 Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 18 Jahren. Je nach Krankheitsbild bleiben die Buben und Mädchen rund zwölf Wochen in stationärer Behandlung. Danach können sie zumeist nach Hause entlassen werden, wo sie allerdings noch ambulanter Behandlung oder anderer Therapieangebote bedürfen. Zu den häufigsten Kranheitsbildern zählen Ess-Störungen, Psychosen, ADHS oder Depressionen. In Wohngruppen, die nach Altersklassen eingeteilt sind, leben die Kinder während ihrer Behandlung. Auch Unterricht findet in den Klinikräumen statt, denn das Leben der betroffenen Kinder soll so normal wie möglich weiterlaufen. Unterstützt werden sie unter anderem mit Musik- oder Sporttherapien. Auch die Eltern werden in die Therapiearbeit mit einbezogen, erklärt der Direktor für den Bereich Pflege und Erziehung, Hans-Ulrich Neunhoeffer. Anspruchsvoll sei diese Arbeit, denn zum Teil hätten die Kinder trotz ihrer jungen Jahre schon Schlimmes erlebt, erklärte er. Wer mehr über die Arbeit der Heckscher-Klinik erfahren möchte, oder sich wegen seines Kindes beraten lassen will, der findet weitere Informationen im Internet unter www.heckscher-klinik.de oder unter der Telefonnummer 9 99 90.

H. Woschée

Artikel vom 04.11.2009
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