Städtisches Pflegeheim in der Einsteinstraße: Baubeginn könnte 2010 sein

Haidhausen · Lichtblick reicht nicht

Wo sich heute noch Pfützen sammeln, soll nächstes Jahr der Spatenstich für das neue städtische Pflegeheim in der Einsteinstraße stattfinden.	Foto: js

Wo sich heute noch Pfützen sammeln, soll nächstes Jahr der Spatenstich für das neue städtische Pflegeheim in der Einsteinstraße stattfinden. Foto: js

Haidhausen · In Haidhausen soll es in absehbarer Zeit wieder ein öffentlich finanziertes Pflegeheim geben – und zwar am Standort des ehemaligen Senioren- und Pflegeheims in der Einsteinstraße. Kürzlich hat das Planungsreferat den Vorbescheid für den Bau der neuen Einrichtung, in die auch ein Kinderhort integriert werden soll, genehmigt. Adelheid Dietz-Will, die Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5) begrüßt das Vorhaben, mahnt jedoch, der Bedarf für das Viertel sei damit noch nicht gedeckt.

Seit rund drei Jahren liegt das Grundstück in der Einsteinstraße, Ecke Grillparzer Straße brach. Bereits 2006 war das marode Gebäude des dortigen Altenheims abgerissen worden, die Bewohner zogen in den Neubau in Riem um. »In ganz Haidhausen gibt es seitdem kein einziges städtisches Pflegeheim«, kritisiert Dietz-Will. Lediglich eine privat geführte Einrichtung sei vorhanden, »aber das kann sich nicht jeder leisten.«

Doch nun will die Stadt Abhilfe schaffen. Geplant sei ein vollstationäres Pflegeheim im Hausgemeinschaftsmodell, berichtet Fabian Riedl, Sprecher des Sozialreferats. »Das bedeutet, dass die Bewohner in kleinen Gruppen betreut werden«, erklärt er. Vorgesehen seien rund 80 bis 130 Plätze sowie weitere Wohnmöglichkeiten für ältere Menschen. »Wie die Einrichtung konkret aussehen wird, wissen wir aber noch nicht, das Projekt ist in einem sehr frühen Stadium.«

Befasst ist die Verwaltung mit dem Thema jedoch schon länger. Bereits Anfang 2008 war ein Vorbescheid zum Bau des Pflegeheims eingereicht worden. »Unter anderem aus Gründen des Baumschutzes ist dieser aber abgelehnt worden«, erzählt Riedl. Inzwischen sei dieses Problem jedoch gelöst, »wir haben einen Baumbestandsplan erstellt.« Hinzu gekommen sei, dass das gegenüberliegende Grundstück ebenfalls neu bebaut werde. Deshalb sei die gesamte Kreuzung unter dem Aspekt eines stimmigen Stadtbilds neu überplant worden: »Es muss alles zusammen passen, das dauert.«

Im Juli hat das Kommunalreferat nun einen zweiten Antrag gestellt. Dieser wurde laut Thorsten Vogel, Sprecher des Planungsreferats, in der vergangenen Woche genehmigt. »An uns lag die zeitliche Verzögerung nicht«, sagt Vogel. »Unsere Behörde hat den Fall in der üblichen Frist bearbeitet.« Er gehe davon aus, dass der offizielle Bauantrag in Kürze folgen werde. Ein Träger ist bislang jedoch noch nicht gefunden – zunächst muss das Vorhaben den Stadtrat passieren, dann wird es öffentlich ausgeschrieben. Dennoch ist Riedl, was den Zeitplan angeht, optimistisch: »Wenn alles glatt läuft, kann der Bau in 2010 beginnen und 2012 abgeschlossen sein.«

Behoben ist das Problem der fehlenden Pflegeplätze im Stadtteil damit aber nicht. »Das Viertel ist trotzdem immer noch deutlich unterversorgt«, klagt Dietz-Will. Gebraucht werde dringend ein weiteres städtisches Altenheim in der Au. Bis dieses Projekt dann verwirklicht werden kann, fließt wahrscheinlich noch viel Wasser die Isar hinunter. Julia Stark

Artikel vom 03.11.2009
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