Ehemaliges Heizkraftwerk: Neubau wird Bürgern am 11. November vorgestellt

Isarvorstadt · Wohnen im Turm

Der markante Turm des ehemaligen Heizkraftwerkes soll bei der Neubebauung stehen bleiben – mit Raum für Wohnungen.	Modell: alpha invest Projekt GmbH

Der markante Turm des ehemaligen Heizkraftwerkes soll bei der Neubebauung stehen bleiben – mit Raum für Wohnungen. Modell: alpha invest Projekt GmbH

Isarvorstadt · Die Tage des alten Heizkraftwerks im Glockenbachviertel sind gezählt. Anfang kommenden Jahres soll das Gebäude abgerissen und auf dem Gelände eine neue Siedlung mit Wohnungen, Büros und Geschäften errichtet werden. Stehen bleibt nur der Turm, der zum Wohnhaus mit Gesundheitszentrum und Kindertagesstätte umgebaut werden soll. Am Mittwoch, 11. November, wird das Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zur Finanzierung des Umzugs in die Emmy-Noether-Straße haben die Stadtwerke das Heizkraftwerk in der Müllerstraße bereits vor zwei Jahren verkauft. Doch was mit dem Gelände geschehen soll, war lange unklar. Seit wenigen Tagen liegen die Pläne für die Bebauung des Grundstücks nun öffentlich im Hochhaus an der Blumenstraße aus. Entstehen sollen dort Wohn- und Gewerbeflächen im Umfang von rund 31.000 Quadratmetern. »Der Anteil der Wohnungen soll bei 60 Prozent liegen«, sagt Jörg Scheufele von der AIP Gärtnerplatz GmbH & Co. KG, die das Grundstück gekauft hat.

Geplant sei nach jetzigem Stand, ausschließlich Eigentumswohnungen zu schaffen. Einziehen kann man dann auch in den 56 Meter hohen Maschinenturm des Kraftwerks – dieser wird nämlich nicht abgerissen, sondern zum Wohnhaus umgebaut. Unter Denkmalschutz steht das Bauwerk zwar laut Thorsten Vogel, Sprecher des Planungsreferats, nicht. »Ihn stehen zu lassen, ist aber städtebaulich besser«, erklärt Scheufele. Der Turm besitze »stadtbildprägendes Potenzial«, heißt es im Text zum Bebauungsplan. Gegen den Abriss spreche außerdem, dass er von Aussichtsplätzen wie dem Alten Peter, der Bavaria und dem Olympiaberg aus ein markannter Erkennungspunkt sei.

In den unteren Geschossen des insgesamt 15 Stockwerke umfassenden Gebäudes sollen eine Kindertagesstätte und ein Gesundheitszentrum eingerichtet werden. Klassische Arztpraxen sollen jedoch nicht einziehen. »Hier geht es mehr um Gesundheitsvorsorge und Bereiche wie Homöopathie oder Yoga«, sagt Scheufele. Die Flächen ab dem vierten Stock will der Bauherr zu Wohnungen umbauen.

Auf dem restlichen Areal des Heizkraftwerks werden viergeschossige Häuser errichtet. Im Erdgeschoss soll es zahlreiche neue Läden geben. »Flächen für den Einzelhandel war eine Vorgabe des Stadtrats, um die Nahversorgung der Anwohner zu gewährleisten«, sagte Scheufele.

Doch nicht das gesamte Gelände wird bebaut. »Mit dem Projekt wollen wir den Anteil der Grünflächen von derzeit 2.000 Quadratmetern auf 6.000 Quadratmeter erhöhen«, so Scheufele. Der alte Baumbestand an der Müllerstraße solle erhalten bleiben. Öffentlich zugänglich sein werde jedoch nur ein Teil der Freiflächen, »der Großteil ist für die Bewohner des neuen Quartiers gedacht.« Beginnen sollen die Abrissarbeiten spätestens im kommenden Frühjahr, bis 2012 soll die neue Siedlung stehen. »Das ist ein ehrgeiziger Zeitplan, aber ich glaube, wir schaffen das«, sagt Scheufele.

Wer sich über das Projekt informieren will, kann am Mittwoch, 11. November, um 19 Uhr in die Förderschule an der Klenzestraße kommen. Dort wird das Bauvorhaben den Anwohnern im Detail vorgestellt. Die Entwürfe liegen noch bis Donnerstag, 26. November, im Hochhaus an der Blumenstraße, Zimmer 071, zur Ansicht aus. Julia Stark

Artikel vom 03.11.2009
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