Geografie-Studentin macht Anwohnerumfrage in Schwabinger Neubaugebiet

Schwabing · Stadt der kurzen Wege?

Spielplätze vor jeder Tür: Geografie-Studentin Corinna Kemper macht gerade eine Anwohnerumfrage in der Parkstadt Schwabing.	Foto: ko

Spielplätze vor jeder Tür: Geografie-Studentin Corinna Kemper macht gerade eine Anwohnerumfrage in der Parkstadt Schwabing. Foto: ko

Schwabing · Die Parkstadt Schwabing ist Corinna Kemper zum ersten Mal aufgefallen, als sie im Januar mit dem Fahrrad am Gebiet vorbei gefahren ist. Das Areal, das damals gerade bebaut wurde, hat ihre Neugier geweckt. Im August hat die Geografie-Studentin die Parkstadt zum Thema ihrer Diplomarbeit gemacht. Und im Moment hofft sie auf eine hohe Rücklaufquote der Fragebögen, die sie für eine Haushaltsumfrage an fast alle Bewohner dort geschickt hat.

»Die Parkstadt Schwabing in München – eine Stadt der kurzen Wege?« titelt die Abhandlung der 26-Jährigen. Mit der Umfrage, die Mitte Oktober begonnen hat, will die Diplom-Geografin in spe herausfinden, ob Hypothesen zum parkstädtischen Leben, die sie während ihrer Recherche zur Diplomarbeit erstellt hat, der Realität entsprechen. Für Kemper, die ursprünglich aus Euskirchen bei Köln kommt, eigentlich in Bonn studiert und die die Liebe nach München verschlagen hat, hätte als Studienobjekt wohl auch das Neubaugebiet am Ackermannbogen seinen Reiz gehabt.

Das Wohnkonzept dort findet die Studentin »total interessant, weil die Planung ökologisch, Ressourcen schonend und kinder- und familienfreundlich ist«. Trotzdem findet sie die vielfältige Nutzung in der Parkstadt Schwabing mit Wohn- und Gewerbegebiet, Nahversorgungsmöglichkeiten und Sport- und Spielplätzen spannender. Und sie untersucht nun die unterschiedlichen sozialen Gruppen der Parkstadtbewohner und deren Lebensumstände. Wohnen dort eher ältere Leute, die nicht sehr mobil sind und das nahe Versorgungsangebot nutzen? Gibt es gut verdienende Parkstädter, die mit dem eigenen PKW zur weiter entfernten Arbeitsstelle fahren? Mit der Umfrage will Corinna Kemper aufschlüsseln, ob das Konzept der kurzen Wege wirklich aufgeht.

Mitte Oktober hat die 26-Jährige ihren Fragenkatalog an 800 Haushalte verteilt. Am vergangenen Samstag hat sie mit Unterstützung von Freunden alle Befragten noch einmal abgeklappert, um ihre Formulare wieder einzusammeln. Mit nur mäßigem Erfolg, denn bisher haben sich nur 95 Personen beteiligt, 50 haben ihre Angaben in Papierform, 45 online im Internet gemacht. Corinna Kemper ist über den mauen Rücklauf enttäuscht. »Ich brauche ja eine gewisse Anzahl, um auch eine Aussage treffen zu können.« Die Studentin gibt jedoch nicht auf, sie grast weiterhin das Wohngebiet ab.

Und klingelt erneut etwa bei denjenigen, die sie während der ersten Runde nicht zu Hause angetroffen hat. Anwohner, die Corinna Kempers Fragen noch beantworten wollen, können dies im Internet tun: Unter umfrage.feztec.de kann das Formular ausgefüllt werden. Die Angaben sind anonym und werden vertraulich behandelt. Das Ergebnis der Umfrage wird voraussichtlich Mitte Dezember vorliegen.

Und ein kleines Votum nicht nur für die Parkstadt, sondern für ganz München ist bereits gefallen: Denn die Kölnerin Corinna Kemper kann sich gut vorstellen, nach Beendigung ihrer Diplomarbeit im Februar an der Isar wohnen zu bleiben.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 03.11.2009
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