Carrotmob zeigt, wie profitabel Klimaschutz ist

München · Geldsegen trotz Regen

Kritische Konsumenten setzten ein Zeichen: beim Carrotmob im Lebensmittelladen Löwenzahn. Foto: Anette Kulp/Green City e.V.

Kritische Konsumenten setzten ein Zeichen: beim Carrotmob im Lebensmittelladen Löwenzahn. Foto: Anette Kulp/Green City e.V.

München · Was jeder einzelne in Sachen Klimaschutz bewegen kann, zeigte die Umweltorganisation Green City am 17. Oktober beim ersten Münchner Carrotmob (SamstagsBlatt berichtete). Trotz strömendem Regen plünderten rund 300 Menschen den Lebensmittelladen Löwenzahn in nur drei Stunden. Damit erhoben sie ihre Stimme als kritische Konsumenten und zeigten der Wirtschaft gleichzeitig, dass sich Klimaschutz auszahlt.

Die Besitzer des Löwenzahns hatten sich zuvor verpflichtet, 30 Prozent ihres in dieser Zeit generierten Umsatzes in Energieeffizienzmaßnahmen für ihren Laden zu stecken. Bei insgesamt 3.400 Euro Umsatz ergibt das genau 1.020 Euro. Damit ist das Ziel erreicht: Alle nötigen Maßnahmen können umgesetzt werden.

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Konkret wird das Geld in den kommenden Wochen in ein besseres Belüftungssystem, energieeffizientere Beleuchtung und Ökostrom investiert. Der Carrotmob-Energieberater Wolfgang Wulfes von „Klima sucht Schutz“ hat nachgerechnet, wie viel CO2-Emissionen dadurch eingespart werden. Das Ergebnis: 13.384 Kilogramm pro Jahr. Nach Umsetzung der Energieeffizienzmaßnahmen bleiben Restemissionen, die unter anderem durch den Transport der Lebensmittel oder den Wasserverbrauch entstehen. ClimatePartner wird diese durch CO2-Zertifikate ausgleichen. Die Zertifikate stehen für Klimaschutzprojekte wie zum Beispiel Windparks oder Aufforstungen. Somit ist der Löwenzahn der erste Carrotmob-Laden weltweit, der ein Jahr lang klimaneutral betrieben werden kann.

Die Organisatoren von Green City sind stolz auf das Resultat. „Mit dem Carrotmob haben wir ein Zeichen gesetzt: Den Unternehmern haben wir bewiesen, wie profitabel Klimaschutz ist und den Verbrauchern gezeigt, was sie mit ihrer Macht als Konsumenten erreichen können,“ sagt Svenja von Gierke. Dass neben dem Engagement auch der Spaß nicht zu kurz kam, verdankten die Carrotmob-Aktivisten Künstlern wie Naomi Lawrence von www.stadtgorilla.de oder der Band leckerTrio. Zugunsten der Aktion verzichteten sie – wie alle Akteure – auf jegliche Bezahlung.

Die Aktion fand im Rahmen des 3. Münchner Klimaherbstes der Münchner Volkshochschule und des Ökologischen Bildungszentrums statt.

Artikel vom 29.10.2009
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