Anspruchsvolles beim Figurentheaterfestival

Zentrum · Puppentrick aus Deutschland

Szene aus »Wohin ist, der ich war und bin«. 	Foto: Ginger Foot Films

Szene aus »Wohin ist, der ich war und bin«. Foto: Ginger Foot Films

Zentrum · In der »Open Scene« am Donnerstag, dem 29. Oktober, um 19 Uhr, zeigt das Filmmuseum am Jakobsplatz 1, im Rahmen des Internationalen Figurentheaterfestivals »Bilder Leben« ein Kurzfilmprogramm mit anspruchsvollen literarischen Puppentrickfilmen aus Deutschland. Vier Kurzfilme zeigen das Können des Regisseurs Heinrich Sabl, darunter die beiden grotesken Bearbeitungen des Ubu-Stoffes »Mere ubu« und »Pere ubu« mit so bekannten Sprechern wie Manfred Karge, Katharina Thalbach, Blixa Bargeld und Ben Becker.

»Der Hahn« ist eine böse Parabel auf Hierarchien. Unter den Federn der Hühner scheinen Schrauben und Drähte ­– die Mechanismen – auf, die den Hühnerstall bestimmen. »Wolf bleibt Wolf« ist Sabls Version des Grimmschen Märchens vom »Wolf und den sieben Geißlein«.

Der 2009 im Münchner Stadtmuseum gedrehte Kurzfilm »Wohin ist, der ich war und bin« nach Franz Werfel ist der erste Puppentrickfilm des Schauspielers Matthias Bundschuh. Nach einem Schiffbruch wird ein Prinz an eine karge Insel gespült. Er begegnet dort einem Hund, der behauptet, ein verwunschener Prinz zu sein und ihn bittet, mit einem Dschin zu kämpfen, um ihn von seiner Verzauberung zu befreien. Aber der Dschin bringt den Prinzen mit seinen zersetzenden Fragen um den Verstand. Wenn der Hund eigentlich ein Prinz ist, ist dann der Prinz ein Hund? Was ist Identität? Woher will man wissen, was man ist? Mit seinen expressiven Marionetten gelingen Bundschuh beeindruckende Bilder. Der Film ist ab 16 Jahre geeignet.

Der deutsche Regisseur Heinrich Sabl gehört zu den interessantesten Animationsfilmmachern Deutschlands. Seine Filme wurden auf zahlreichen Festivals präsentiert, u.a. in Annecy, London, Los Angeles, Shanghai und Stuttgart. Zur Zeit arbeitet er an seinem 90-minütigen Langfilm »Memory Hotel« der 2010 in die Kinos kommen soll. Der Eintritt kostet 4/3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Karten können vorbestellt werden unter Tel. 0 89/ 23 39 64 50.

Außerdem ist die Ausstellung »Bin im Orkus. Ein Tagebuch aus Matsch« der Sammlung Puppentheater/ Schaustellerei bis 30. Mai 2010 im Münchner Stadtmuseum zu sehen.

Artikel vom 28.10.2009
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