Ergebnisse des Sportentwicklungsplans müssen jetzt umgesetzt werden

Berg am Laim · Viele Brände zu löschen

Begutachten die Handlungsempfehlungen der Arbeitsgruppen (v.l.): Die BA Vorsitzenden Josef Koch (BA 14) und Marina Achhammer (BA 16), Rudolf Behacker, Leiter des Münchner Sportamtes, Prof. Dr. Christoph Breuer und Rolf Meier (Dtsch. Sporthochschule Köln),

Begutachten die Handlungsempfehlungen der Arbeitsgruppen (v.l.): Die BA Vorsitzenden Josef Koch (BA 14) und Marina Achhammer (BA 16), Rudolf Behacker, Leiter des Münchner Sportamtes, Prof. Dr. Christoph Breuer und Rolf Meier (Dtsch. Sporthochschule Köln),

Ramersdorf/Berg am Laim · Wie viel Sport braucht der Mensch? Und welchen? Besteht Bedarf an Outdoor-Aktivitäten oder an Schwimmbädern? Und überhaupt: Ist das, was an Sport und Co bereits in der Stadt angeboten wird, quantitativ und qualitativ okay? Fragen wie diese sollte der Sportentwicklungsplan beantworten, den die Stadt München Anfang letzten Jahres startete. Als erste Stadtteile waren Ramersdorf und Berg am Laim genauer unter die Lupe genommen worden.

Vergangene Woche fand die Abschlussveranstaltung im Technischen Rathaus statt, bei der die Vorsitzenden der Bezirksausschüsse (BA) Josef Koch (BA 14) und Marina Achhammer (BA 16) jeweils einen dicken Packen voller Handlungsempfehlungen mit auf den Weg bekamen. Die Empfehlungen hatte eine Arbeitsgemeinschaft (AG) für die Region in vier Planungssitzungen von Mai bis September erarbeitet und in der letzten verabschiedet.

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Bei ihrer Arbeit konnten die AG-Mitglieder dabei auf Anregungen zurückgreifen, die bereits in der Auftaktveranstaltung im April diskutiert wurden. »Mehr Licht auf den Wegen im Ostpark« war beispielsweise eine der Forderungen, die von Josef Koch und Marina Achhammer auf volle Unterstützung treffen. »Dort sind so schöne Wege, man sollte jetzt auch um 20 Uhr noch joggen können«, betonte Koch. Denn nur die Haupt- oder Schulwege würden bislang beleuchtet. Der Wunsch nach einer Dreifachsporthalle mit Tribüne brennt dem Vorsitzenden des BA 14 ebenfalls auf den Nägeln: »Man kann hier kaum Hand- oder Volleyball anbieten und spielen, weil es dafür keine vernünftige Halle gibt«.

Gefordert wurde ebenfalls mehr Sauberkeit in den Sportanlagen und dringend eine Verbesserung so mancher Sanitäranlagen. Auch der Wunsch nach einer mehrsprachigen Broschüre, die die Angebote ortsansässiger Sportvereine für Bürger mit Migrationshintergrund transportiert, wurde laut. Gerade ausländischen Frauen könnte so besser der Weg in die Welt des Sports eröffnet werden. »Oft greifen die Vorschläge thematisch ineinander«, beobachtete Rudolf Behacker, Leiter des Münchner Sportamtes. So etwa der generelle Wunsch nach mehr Hausfrauensport, mehr Mutter- und Kind-Angeboten und Seniorensport.

Zur Abschlussveranstaltung, zu der das Sportamt Beteiligte und Interessierte eingeladen hatte, kamen auch Vertreter der Deutschen Sporthochschule Köln, die das Projekt wissenschaftlich betreuten: Prof. Dr. Christoph Breuer, Leiter des Instituts für Sportökonomie und Sportmanagement sowie der zuständige Projektleiter Rolf Meier. Von hier war der offizielle Startschuss Anfang 2008 im Rahmen einer Bevölkerungsumfrage gefallen. »Wir haben exakt 11.715 Münchner zu ihren sportlichen Gewohnheiten und Wünschen befragt«, erläuterte Breuer. Parallel dazu sei in dieser ersten Phase des Projekts eine Bestandsaufnahme aller sportlichen Angebote, Anbieter und Räumlichkeiten erfolgt.

»Es sind offensichtlich viele Brände zu löschen, mehr als Feuerwehr zu spielen, bleibt uns wohl zunächst nicht übrig«, resümierte Rudolf Behacker am Ende der Abschlussveranstaltung. Die erarbeiteten Empfehlungen müssten jetzt analysiert und schließlich in die richtigen Kanäle geführt werden.

Hilfreich dabei sei sicherlich ein Sportnetzwerk, das sich aus zunächst 14 AG-Mitgliedern gegründet hat, um die Handlungsempfehlungen weiter zu konkretisieren. Neben dem Sportamt hätten auch die beiden betroffenen Bezirksausschüsse sowie das Quartiersmanagement Soziale Stadt ihre Unterstützung bereits zugesagt, lobt Behacker. »Jetzt gibt es wohl keine Ausrede mehr, wenn etwas nicht funktioniert«, scherzte Koch zum Abschluss der Veranstaltung und fügte, etwas ernster, hinzu: »Ich hätte mir da von manchen Vereinen schon mehr Mitarbeit gewünscht«. Aber das werde man sich merken, da sei man ja bekanntlich recht stur, sagte er dann wieder augenzwinkernd. Mit einem Stadtratsbeschluss, basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen, soll im kommenden Jahr das Gesamtkonzept zur Sportentwicklungsplanung 2010 bis 2018 verabschiedet werden. kk

Artikel vom 27.10.2009
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