Für extra Schlafraum 45.000 Euro Zusatzkosten

Vaterstetten · Krippenplätze rar und teuer

Vaterstetten · In der letzten Gemeinderatssitzung ging es lautstark zur Sache. Besonders heftig diskutiert wurde das Thema Kostenbeteiligung beim Umbau im neuen Kinderhaus St. Josef. Denn Tatsache ist, dass bei der Zunahme berufstätiger Mütter auch der Bedarf an Krippenplätzen steigt.

Da macht Vaterstetten keine Ausnahme. Seit September sind immerhin in der besagten Einrichtung zwölf Kinder untergebracht. Zehn weitere haben schon eine Zusage, aber es wird eng. So musste in der katholischen Einrichtung extra ein zweiter Raum für die Kleinen eingerichtet werden, die Kosten schossen nach oben. Immerhin, es wird ein Schlafraum – und nur ein solcher bekommt auch von staatlicher Seite finanzielle Unterstützung. Fachleute aus dem Architektenbüro wollten in der Gemeinderatssitzung mit Baudetails glänzen und die Kostensprünge erklären. Kaum verständlich für den Laien, auch Gemeinderäte zeigten sich wenig begeistert. Letztlich war man sich aber darüber einig, dass die neuen Zuschüsse durch die Gemeinde in Höhe von 115.000 statt wie bisher geplant 70.000 Euro dem Wohl der Familien zukommen müssen. Man habe schon Unwichtigeres finanziert, auch darüber bestand Einigung. Nach einigen hitzigen Wortgefechten wurde abschließend der zusätzliche Zuschuss in Höhe von 45.000 Euro dann doch einstimmig beschlossen.

Gemeinde-Entwicklung

Spannender war da schon der Vortrag von Dr. Ortner, der sich mit der Zukunftswerkstatt und somit auch der Erforschung der gemeindlichen Entwicklung in den kommenden Jahrzenten befasst. Bis Juli 2010 soll ein Gemeindeentwicklungsprogramm (GEP) beschlossen sein, mit besonderem Augenmerk auf die Ansiedelung von Gewerbe in Parsdorf und Vaterstetten. Im Fokus stand ebenso die Begrünung der Gemeinde oder das Bevölkerungswachstum, welches laut Ortner bis 2020 zwischen vier und sechs Prozent liegen wird. Dringend nötig sei das GEP auch, weil etwa der aktuelle Flächennutzungsplan schon 20 Jahre auf dem Buckel habe.

Dass die Bürger mehr eingebunden werden sollen, das wollen alle Gemeinderäte. Wie man sie dazu bringt, das steht noch auf einem anderen Blatt. Sicher ist nur, dass die Einwohner Vaterstettens zumindest im Frühjahr vom Zwischenergebnis der interfraktionellen Arbeitsgruppen unterrichtet werden sollen – vielleicht kommen sie ja dann eher auf den Geschmack.

Oliver Oswald

Artikel vom 14.10.2009
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