Polizei will stärkere Präsenz an Jugendtreffpunkten zeigen

Trudering · Trudering ist relativ sicherer Stadtteil

Trudering · Die Lage im Bereich der Polizeiinspektion (PI) 25 ist stabil, konstant und eine Verschlechterung zum Vorjahr nicht erkennbar. So lautet das Ergebnis des Sicherheitsberichts für die letzten neun Monate, die Polizeirat Heinrich Schweinberger auf der Bürgerversammlung im Kulturzentrum vorstellte.

Die Tendenz sei sogar als rückläufig zu bezeichnen. Besonderes Sorgenkind der Polizisten bleibe jedoch der Straßenverkehr. 1000 Unfälle in einem dreiviertel Jahr, »das war schon richtig viel Arbeit«, so Schweinberger. 4.800-mal waren die 77 Beamten der PI 25 insgesamt im Einsatz – rund um die Uhr, im Schichtdienst.

Jugendgewalt

Aus dem Rahmen fielen dabei elf Gewaltkriminalitätsdelikte, fünf mehr als in 2008. Auf den ersten Blick vielleicht nicht viel, doch Heinrich Schweinberger weist darauf hin: »Hier ist der Trend bedenklich und eine wichtige Aussage. Denn diese Taten, meist Handy-Raub, wurden in der Regel von Kindern und Jugendlichen untereinander verübt. Nur aus dem Grund, weil sie etwas haben wollen, was der andere besitzt«. Hier müsse massiv eingegriffen werden. Deshalb zeigten jetzt Beamte an entsprechenden Treffpunkten mehr Präsenz. Der Polizeichef betonte jedoch, dass es in Trudering/Riem keine auffälligen Brennpunkte gäbe, die Messestadt jedoch häufiger betroffen sei.

16 sexuelle Straftaten kamen in 2009 bislang zur Anzeige, darunter vier Vergewaltigungen im familiären Beziehungsfeld. »Bei einem Fall wurde sogar die Verwendung so genannter K.-o.- Tropfen bekannt«, berichtet der Leiter der Polizeiinspektion. Weiterhin seien den Beamten acht Fälle von Kindesmissbrauch gemeldet worden, die meisten darunter seien noch in Bearbeitung.

Auffällig seien auch die 82 Fälle von häuslicher Gewalt, die den Beamten gemeldet wurden. Aber die Dunkelziffer sei erfahrungsgemäß deutlich höher.

Besonders positiv sei der Rückgang der Wohnungseinbrüche: nur 21 Fälle in diesem Jahr. Doch mit der zunehmend dunkleren Jahreszeit steige die Gefahr von Dämmerungseinbrüchen, erfahrungsgemäß zwischen 17 und 19 Uhr. Jetzt sei erhöhte Wachsamkeit wichtig. Nachbarn sollten Beobachtungen, die ihnen verdächtig vorkommen, auf jeden Fall melden.

Delikte rund ums Auto blieben mit rund 100 Fällen konstant zum Vorjahr. »Das Sicherheitsproblem hier ist meist in Tiefgaragen zu finden«, erzählt der Polizeirat. Besonders erfreut ist Schweinberger darüber, dass es von Januar bis September des Jahres nicht einen einzigen Trickdiebstahl im Stadtbezirk gab.

Wenig Kompromissbereitschaft werden Heinrich Schweineberger und sein Team von der PI 25 weiterhin bei Drogen und Alkohol im Straßenverkehr walten lassen. »Wir werden die Kontrolldichte zukünftig noch erhöhen«, so die Botschaft. Der Erfolg gibt den Truderinger Beamten Recht: Allein von Januar bis September des Jahres erwischten sie 74 alkoholisierte Autofahrer und 41 Personen unter Drogeneinfluss und verhinderten vermutlich so manchen Unfall. Die 1.000 bislang aufgenommenen Verkehrsunfälle, meist Bagatellfälle, sprächen für sich. Dennoch gab es dabei 125 Personenschäden zu beklagen, darunter 16 Schwerverletzte. Ein Radfahrer, der aus Krankheitsgründen stürzte, überlebte dies nicht. Bei 36 weiteren Fahrradunfällen kamen 34 Radler zu Schaden. Ein Schulwegunfall, ebenfalls mit einem Radl, ging noch mal glimpflich aus.

»Trotz dieser Zahlen steht Trudering im Vergleich zu anderen Stadtbereichen sehr gut da«, betonte Schweinberger. Die Beamten würden auch weiterhin versuchen, so schnell wie möglich vor Ort zu sein und das hohe Bereitschaftsniveau zu halten.

kk

Artikel vom 14.10.2009
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