Sebastian Nieder aus Giesing ist erfolgreicher Einradfahrer

Giesing · Weltrekord gefahren

Bevor meisterlich gefahren wird, heißt es das Auto meisterlich einzuräumen. Foto: Woschée

Bevor meisterlich gefahren wird, heißt es das Auto meisterlich einzuräumen. Foto: Woschée

Giesing · Der 15-jährige Sebastian Nieder aus Giesing hat bei den Deutschen Einradmeisterschaften in Radebeul bei Dresden seinen eigenen Weltrekord im Langsam Rückwärtsfahren gebrochen.

Er brauchte für die zehn Meter lange Strecke, die man auf einem 30 Zentimeter breitem Holzbrett zurücklegen muss, 1:12,75 Minuten. Damit steht eine weitere Trophäe in Sebastians Schrank, der in den letzten Jahren bei fast allen Rennen und Meisterschaften Preise abgeräumt hat. Seit rund sechs Jahren fährt der Schüler des Asam-Gymnasiums Einrad. Allerdings stieß seine Mutter Barbara damals erstmal auf keine große Gegenliebe mit ­ihrem Geschenk. »Es hat ­anfangs gar nicht mit dem Einradfahren geklappt, und das Rad landetet erstmal in der Ecke«, erinnert sich der junge Sportler. Nach einem halben Jahr setzte sich Sebastian aber doch wieder aufs Rad und wie durch ein Wunder gelang ihm auf einmal einfach alles. Die »Glückssträhne« hält bis heute für Sebastian an, wobei nicht verschwiegen werden darf, dass er bis zu vier Mal in der Woche trainiert, vor wichtigen Wettkämpfen noch öfter. Ein wichtiger Wegbegleiter ist sein Trainer Sebastian Heller, von dem er seit 2007 betreut wird. Mit ihm wechselte er auch im September 2008 auch zum TSV 1860, wo Heller als Trainer der Leichtathlethen arbeitet. Nicht nur für seine Kondition hat sich das Training mit Heller bezahlt gemacht, auch seine Fähigkeit das Gleichgewicht zu halten, was besonders beim Rückwärtsfahren von Bedeutung ist, hat sich deutlich ver­bessert, sind sich Barbara und Sebastian Nieder einig. Seine Erfolge sprechen für sich: amtierender dreifacher Deutscher Meister im Einrad Downhill, Langsam Rückwärts und Einrad Freestyle; in seiner Altersklasse U15 gewann er zusätzlich 12-mal Gold außerdem ist er amtierender Bayerischer Meister im Standard Skill und Einrad Freestyle.

Die Leidenschaft für das Einradfahren hat Sebastian nicht mehr losgelassen, denn der Sport ist vielseitig wie kaum ein anderer. Ob man beim Downhill seine Waghalsigkeit austesten kann, wenn man auf nur einem Rad die Berge hinunterrast oder ob man beim Freestyle neue Kunststücke einübt, dieser Sport wird einfach niemals langweilig, ist sich Sebastian sicher. Der nächste spannende Wettkampf, der Sebastian bevorsteht, ist die Weltmeisterschaft in Neuseeland, die vom 13. Dezember bis zum 11. Januar stattfinden wird. Einziges Problem für den Ausnahmesportler: wie soll er nur seine vielen Einräder alle mitnehmen? Bis zu sieben Einräder nimmt Sebastian normalerweise mit auf Turniere, denn für die verschiedenen Disziplinen braucht es jeweils ein Extra-Rad. Seine Mutter sieht das mittlerweile gelassen und hat einen Kombi mit großem Kofferraum angeschafft. Für die Reise nach Neuseeland wird sich die Familie aber etwas anderes einfallen lassen müssen.

Sorgen macht sich Sebastians Mutter übrigens keine, wenn er sich waghalsig mit dem Einrad den Berg hinunter stürzt oder gefährliche Kunststücke vollführt. »Ich weiß, dass er das kann, da mache ich mir schon eher Sorgen, wenn er mit dem Rad in die Schule fährt, da fährt er nämlich manchmal wie ein Wahnsinniger«, erklärt sie mit einem Schmunzeln. Sein Wissen gibt Sebastian jetzt übrigens in Kursen bei den Fitness-Löwen gemeinsam mit seiner Mutter, die die Anfänger betreut, während er die Fortgeschrittenen unterrichtet weiter. Die Kurse starten am Dienstag, 20. Oktober, von 16.45 bis 18.45 Uhr in der Sporthalle in der Cincinnati-Straße 63. Weitere Informationen dazu gibt es unter Telefon 64 96 38 22.

Woschée

Artikel vom 14.10.2009
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