Für EHC-Boss Jürgen Bochanski war das 3:1 gegen Bietigheim »ein ganz besonderer Sieg«

Revanche gegen den amtierenden Meister

Mit dem Erfolg kommen auch die Zuschauer. Gegen Bietigheim waren über 2.000 in der Münchner Eissporthalle.	Foto: Oliver Rabuser

Mit dem Erfolg kommen auch die Zuschauer. Gegen Bietigheim waren über 2.000 in der Münchner Eissporthalle. Foto: Oliver Rabuser

Es gibt sie, diese besonderen Matches, bei denen mehr auf dem Spiel steht als schnöde drei Punkte. Wo es um mehr geht als »nur« um Eishockey. Revanche, Wiedergutmachung – das Spiel gegen Bietigheim ließ keinen im Münchner Umfeld kalt, weder Fans, noch Verantwortliche geschweige denn die Spieler. So präsent war die Erinnerung an die vergangene Saison, als der EHC sich in einer dramatischen Finalserie geschlagen geben und sich mit dem Vizemeister-Titel trösten musste.

Von Tobias Schneider

Den Charaktertest gegen den amtierenden Meister der zweiten Bundesliga haben die Münchner am Freitag eindrucksvoll bestanden, vor der stattlichen Kulisse von 2.073 Zuschauern setzte es einen 3:1-Erfolg. Es war das erste Aufeinandertreffen beider Teams nach den Finalspielen. »Die Mannschaft hat sich bestens präsentiert, das war ein ganz besonderer Sieg, für jeden im Stadion«, frohlockte EHC-Präsident Jürgen Bochanski. Beste Unterhaltung boten die Akteure auf dem Eis allemal.

Abtasten? Taktieren? Fehlanzeige. Wie schon so oft in dieser Spielzeit legte der EHC los wie die Feuerwehr. Kevin Lavallee hämmerte den Puck in Überzahl nach nur 2:24 Minuten von der blauen Linie ins Netz. Auch danach drückten die Gastgeber, das 2:0 lag in der Luft, gute Chancen ließ der EHC aber liegen. Als Patrick Vogl zwei Minuten auf der Strafbank schmorte, schlugen die Gäste zu, Doug Andress (11.) traf zum Ausgleich. Dennoch ging der EHC mit einer 2:1-Führung in die Drittelpause: Einen Schuss von Brandon Dietrich fälschte Martin Schymainski (19.) unhaltbar ab. Auch im mittleren Spielabschnitt war der EHC das agilere und gefährlichere Teams. Torhüter Sebastian Elwing, der gegen Bietigheim den Vorzug vor Joey Vollmer erhielt, hatte im zweiten Drittel nur eine echte Bewährungsprobe zu bestehen, als er ein blitzschnelles Break meisterhaft entschärfte.

Treffsicher präsentierte sich dagegen die EHC-Offensive. Einen Abpraller (29.) verwertete Dylan Gyori zum 3:1, die Vorentscheidung, denn die Gäste aus Bietigheim fanden auch im letzten Drittel kein Mittel mehr, um den EHC in Bedrängnis zu bringen. Sehr zur Freude der EHC-Fans natürlich, die sich schon in meisterlicher Stimmung befanden und das Team nach Spielende mit Sprechchören feierten. »Eine tolle Stimmung, schon zum zweiten Mal haben wir in dieser Saison die 2000er-Marke geknackt, und dies in einer so frühen Phase«, sagte Bochanski angesichts des großen Zuschauerinteresses. Allerdings: Nach dem Höhenflug gegen Bietigheim kehrte der EHC mit fast leeren Händen aus Dresden zurück, 2:3 verlor der EHC unglücklich nach Penaltyschießen. »Das ist kein Beinbruch. Dresden hat eine spielstarke Mannschaft, uns hat schlichtweg das nötige Glück gefehlt«, sagte Bochanski. Lange Zeit sah es aus, als könne der EHC das nächste Sechs-Punkte-Wochenende unter Dach und Fach bringen. Nach Toren von David Wrigley und Martin Schymainski lag der EHC mit 2:1 in Front, Stefan Mann (58.) rettete die Eislöwen in die Verlängerung. Im Penaltyschießen hatten die Gastgeber Glücksgöttin Fortuna auf ihrer Seite. Beim EHC verwandelte nur David Wrigley seinen Penalty. Danny Pyka sorgte letztlich dafür, dass die Münchner mit nur einem Punkt im Gepäck die Heimreise antreten mussten.

Artikel vom 13.10.2009
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