Justin-Rockola-Soforthilfe am Michaeli-Gymnasium

Berg am Laim · Probleme lösen

(V. re.): Schulleiterin Angelika Loders, Vereinsgründerin Gisela Rockola und Ulrich Zangenfeind, stellvertretender Schulleiter.   Foto: Privat

(V. re.): Schulleiterin Angelika Loders, Vereinsgründerin Gisela Rockola und Ulrich Zangenfeind, stellvertretender Schulleiter. Foto: Privat

Berg am Laim · »Wir freuen uns außerordentlich über die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit der Justin-Rockola-Soforthilfe«, sagt Angelika Loders, Leiterin des Michaeli-Gymnasiums. Mithilfe der besiegelten Zusammenarbeit kann die Oberstufendirektorin seit Beginn des neuen Schuljahres auf die Unterstützung einer Jugendberaterin setzen.

Im Rahmen des Projekts »Inside@School« wird sich eine Jugendberaterin wöchentlich für rund 20 Stunden engagiert um die Belange ratsuchender Schüler kümmern. Die Hauptfinanzierung dafür trägt die Justin-Rockola-Soforthilfe (JRS) in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt, in Kooperation mit dem Verein Condrobs.

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Das Michaeli-Gymnasium ist damit die erste staatliche von insgesamt sieben Schulen in München, an der das Präventions-Projekt unter der Schirmherrschaft von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude läuft. »Der Bedarf ist gegeben«, erklärt die Schulleiterin. Es handele sich dabei um Prävention im besten Sinne: Um die vorzeitige Lösung der Probleme, von denen sich Jugendliche mit Drogen oder Gewalt abzulenken versuchten, beschreibt Angelika Loders das Projekt. Natürlich gebe es an ihrem Gymnasium entsprechend spezialisierte Lehrkräfte. »Bei unserer Jugendberaterin aber, die von außerhalb der Schule kommt, haben die Jugendlichen einen unbefangeneren Zugang, weil sie keine Verflechtung mit dem Schulalltag befürchten«. Sie übernehme aber bei Bedarf die Vermittlung zwischen Lehrern, Eltern und den Jugendlichen. Schweigepflicht sei oberstes Gebot. »Das ist das Grundprinzip einer jeden Beratung«, betont die Direktorin.

Bislang nutzten 23 Prozent der Schüler, 13 Prozent der Eltern und 86 Prozent der Lehrer aller teilnehmenden Schulen das Beratungsangebot. Im Gegenzug leistet das Gymnasium mit Sponsorenläufen und Spendenaktionen seinen Beitrag für die Stiftung: Denn der private Verein trägt sich ausschließlich aus Spenden und arbeitet auf ehrenamtlicher Basis. Allen voran dessen Gründerin: Gisela Rockola. Nach dem tragischen Drogentod ihres Sohnes Justin 1999 gelang es der Münchnerin, der unsäglichen Trauer mit entschlossener Tatkraft zu begegnen. Sie gründete die Rockola-Soforthilfe, die neben »Inside@School« auch auf dem Therapiesektor eine Reihe von Projekten unterstützt.

Darunter das Internet-Portal www.drogensoforthilfe.de das bayernweit Entzugs- und Therapieplätze vermittelt. »Ich denke oft an meinen Sohn. Sein Tod hätte vermieden werden können«, sagt Gisela Rockola im Gespräch mit dem Südost-Kurier. Damals sei die Zusage für einen Therapieplatz einfach zu spät gekommen. Hochkarätig veranstaltete Benefizveranstaltungen, Künstlerlesungen und Golfturniere mit Prominenz ermöglichen es Gisela Rockola heute, ihr Präventions-Netzwerk weiter auszubauen. Allein »Inside@School« erreicht zurzeit 4500 Schüler.

Weitere Informationen: www.justin-rockola-drogensoforthilfe.de

Der Umgang mit komplizierten Lebenssituationen, das Erlangen einer gesunden Lebenskompetenz – all dies sollen die jungen Leuten erfahren können. Im Bedarfsfall vermittelt die Beraterin auch an Einrichtungen der Jugend- und Suchthilfe.

K. Kohnke

Artikel vom 07.10.2009
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