Rote Karte für Langfinger – Polizei informiert

Giesing/Harlaching · Sicherheit geht vor

Polizeihauptkommissar Dieter Heumann und Polizeihauptmeister Werner Staude von der PI 23 warnen vor Dämmerungseinbrüchen. Foto: Woschée

Polizeihauptkommissar Dieter Heumann und Polizeihauptmeister Werner Staude von der PI 23 warnen vor Dämmerungseinbrüchen. Foto: Woschée

Giesing/Harlaching · »Jetzt beginnt wieder die Hochsaison für Einbrecher«, erklärt Dieter Heumann, Polizeihauptkommissar bei der PI 23 (Giesing/Harlaching). Damit Diebe keine Chance haben, ihre räuberischen Pläne in die Tat umzusetzen, kommt »Rosi« nach Giesing und Harlaching. Rosi ist der rollende Sicherheitsbus der Polizei, wo sich Bürger kostenlos über die Möglichkeiten informieren können, wie sie ihre eigenen vier Wände am effektivsten vor Langfingern schützen können.

Die Einbrecher nutzen laut Heumann den Schutz der frühen Dämmerung, um einerseits bei ihrem räuberischen Tun nicht gesehen zu werden, zum anderen erkennt man bei früh einsetzender Dunkelheit von außen schnell, in welchem Haus sich gerade Personen befinden, weil die Wohnungen in der Regel dann beleuchtet sind. Allein von Oktober letzten bis März diesen Jahres musste die Polizei in München 640 Einbrüche beziehungsweise versuchte Einbrüche verzeichnen, wie Heumann berichtet. Vor allem auf Bargeld und Schmuck haben es die meisten Täter abgesehen, weiß Heumann aus Erfahrung. Erfahrungsgemäß wollen die Täter unerkannt das ausgespähte Gebäude betreten, und lassen von der Tat ab, wenn sie es nach kurzer Zeit nicht schaffen, sich Zugang zum Haus oder in die Wohnung zu verschaffen, erläutert Heumann weiter. »Bei 40 Prozent der Einbrüche ist es bei dem Versuch geblieben, weil die Täter entweder gestört wurden oder an den Sicherheitsmaßnahmen gescheitert sind«, erklärt der engagierte Polizist. So viel Glück hatte eine Familie aus Grünwald nicht, in deren Haus laut PI 32 erst kürzlich genau in dieser Dämmerungsphase eingebrochen wurde. Die Diebe gelangten vermutlich durch die Terrassentür in die Villa und verschafften sich über diese gewaltsam Zutritt zu den Wohnräumen.

Dort entwendeten sie Schmuck und zwei hochwertige Lautsprecherboxen im Wert von mehreren zehntausend Euro, außerdem richteten sie einen Schaden von rund 3000 Euro in der Villa an. Die Polizei verstärkt in der Herbst- und Winterzeit ihre Streifen, dennoch geht ohne die Mithilfe der Bürger nichts, wie Dieter Heumann betont und weiter: »Wir sind darauf angewiesen, dass uns die Leute verdächtige Wahrnehmungen sofort mitteilen, denn wir können einfach nicht überall gleichzeitig sein.« Je genauer die Täter beschrieben werden können beziehungsweise ein mögliches Fluchtauto oder gar das Kennzeichen des Wagens, umso leichter kann die Polizei dem diebischen Treiben ein Ende bereiten. Sollte der Fall eintreten, dass man einen Einbrecher bei der Tat überrascht, warnt der Polizeihauptkommissar davor, zu versuchen, den oder die Täter festzuhalten. »Der Täter wird versuchen unerkannt zu entkommen und im Fall der Fälle auch vor Gewalt nicht zurückschrecken«, informiert Heumann.

Deshalb gelte es sich in einer solchen Situation in Sicherheit zu bringen und möglichst schnell die Polizei zu kontaktieren. Der Schaden, der bei einem Einbruch entsteht, geht aber über den Verlust der materiellen Werte meistens weit hinaus. »Oft fühlen sich die Menschen nach einem Einbruch nicht mehr sicher in ihrem Zuhause und leiden unter der Tatsache, dass jemand in ihren privaten Sachen herumgewühlt hat. Außerdem gehen Einbrecher meist auch nicht zimperlich bei ihrer Suche vor, denn die Diebe wollen möglichst schnell das Gebäude wieder verlassen«, weiß der erfahrene Polizist. Deshalb rät der Hauptkommissar unbedingt dazu, beim Verlassen des Hauses alle Fenster und Türen fest zu verschließen. »Ein gekipptes Fenster wird von einem geübten Einbrecher innerhalb von drei Sekunden geöffnet«, weist Heumann auf die Gefahren hin. Noch mehr Tipps und Tricks gegen Langfinger gibt es bei Rosi.

Am Montag, 12. Oktober, steht ein Infostand von 12.00 bis 16.00 Uhr am Theodolindenplatz vor dem Ärztehaus.

Am Mittwoch, 14. Oktober, ebenfalls von 12.00 bis 16.00 Uhr befindet sich ein Stand am Wettersteinplatz am U-Bahnabgang und am Mittwoch, 21. Oktober, stehen die Polizisten wieder von 12.00 bis 16.00 Uhr am Theodolindenplatz bereit. hw

Artikel vom 07.10.2009
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